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Diese Skulptur von Erich Hauser aus dem Jahr 1975 ist ein Beispiel dafür, wie heftig zu dieser Zeit um moderne Skulptur im öffentlichen Raum gestritten werden konnte. Mit zwei weiteren Skulpturen, den „Drei Volumina“ von Ansgar Nierhoff und einem weiteren, heute nicht mehr präsentierten Werk war die Skulptur von Erich Hauser Teil des Modernisierungskonzeptes der Stadt, das auch Rathaus, Rathaustunnel und die neue Fußgängerzone umfasste. Der Beschluss zum Ankauf der Werke erfolgte bewusst in öffentlicher Sitzung des Rates, löste aber dennoch einen einzigartigen Sturm der Entrüstung unter der Bevölkerung aus, bis hin zur Ausgabe von privat initiierten „Stimmzetteln“ die sich zu über 90 % gegen die Kunstwerke aussprachen. Heute erscheint es kaum noch nachvollziehbar, wie sich anhand abstrakter Werke ein solch massiver „Lüdenscheider Kunststreit“ entzünden konnte. Bei dem Werk Erich Hausers handelt es sich um einen aufgebrochenen, aus dreieckigen Edelstahlplatten zusammengesetzten flachen Quader. Einige der Dreiecks-Spitzen biegen sich nach oben auf, andere wölben sich ins Innere der Form hinein. Damit nimmt die Skulptur in ihrer geometrischen Formensprache Bezug auf den Rathausplatz, auf dem sie zunächst aufgestellt war. Nachdem sie diesen aufgrund von Baumaßnahmen verlassen musste, machte der 2009 gegründete Verein Kunstfreunde Lüdenscheid (KFL) eine Neuaufstellung 2013 im Kulturhausgarten – vis-a-vis der Städtischen Galerie – möglich.
Erich Hauser
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Stadtgarten am Kulturhaus, Sauerfelder Straße, 58507 Lüdenscheid