Afrikanisch 1. Später Gruß an Willi Baumeister
Emil Cimiotti gilt als Bildhauer, der die Ausdrucksformen der Malerei des Informel in die Bildhauerei, hier vornehmlich in den Bronzeguss, übersetzte. Ab 1949 studiert er bei Otto Baum an der Stuttgarter Akademie Bildhauerei, wo er besonders von Willi Baumeister gefördert und in seiner Hinwendung zum Informel unterstützt wurde. Gut fünfzig Jahre später würdigte Cimiotti die Inspiration durch diesen Künstler, die sein gesamtes Werk prägte, mit der heute vor dem Marler Rathaus aufgestellten Skulptur. Es handelt sich um einen rechteckigen, innen hohlen Bronzekorpus, der mittig auf eine Stahlröhre montiert ist. Die rauhe, schrundige Oberfläche lässt das edle Material erdig, brüchig und wenig stabil wirken. Von innen heraus scheint es blasig aufgeworfen wie kochende Lava. Die aufgeplatzten Blasen zeichnen dunkle Löcher auf der welligen Oberfläche und erlauben bei näherer Betrachtung Einblicke in das Innere der Plastik. Mit dieser urtümlich-erdigen – und damit vielleicht an afrikanische Lehmbauten erinnernden – Skulptur grüßt Cimiotti seinen Mentor Willi Baumeister, mit dem ihn das Interesse an einer abstrakten, aber organischen und intuitiven Gestaltung verbindet.
Verweis: www.nrw-museum.de
Emil Cimiotti
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Creiler Platz, 45768 Marl