Arc ´89






Der Künstler selbst beschreibt die in zwei Gruppen angeordneten, im Winkel von 89 Grad gebogenen Kreissegmente aus Corten-Stahl, die seine Skulptur ausmachen, auf einer inhaltlichen Ebene: „Wenn man sie aus der Bewegung im Kreisverkehr heraus anschaut, scheinen sie zu tanzen – ein Tanz zur Feier des Jahres 1989 und des historischen Moments, der zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten geführt hat.“ (www.stiftungkunst.de/kultur/projekt/bernar-venet-arc-89).
Die Bezugnahme einer abstrakten, ja minimalistischen Formensprache auf eine historische Situation, sogar eine politische Aussage, ist eine Besonderheit dieser Skulptur, die Bernar Venet 2016 für den Standort im ehemaligen Bonner Regierungsviertel schuf. Insgesamt 14 Kreissegmente aus gebogenen vierkantigen Stahlstäben, angeordnet in zwei sich zuneigenden Gruppen, bilden einen siebzehn Meter hohen Bogen, der auf der Grundfläche eines Kreisverkehrs in der Bewegung des Umrundens immer neue, sehr verschiedenartige Ansichten bietet. Dynamisch, aufstrebend, mit einander zugewandten Gruppen der einzelnen Elemente, die zu einem Ganzen zusammenfinden, interpretiert die Skulptur die deutsch-deutsche Wiedervereinigung positiv als historische Chance. Aufgrund dieser Aussage und ihrer kraftvoll-dynamischen Erscheinung ist die Skulptur zu einer Landmarke geworden, die nach der Wende neu entstandene Museumsmeile prägt. Initiiert und durchgeführt wurde das Projekt von der privaten Bonner Stiftung für Kunst und Kultur.
Bernar Venet
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B9 / Museumsmeile, Trajektknoten, Helmut-Schmidt-Platz, 53113 Bonn