Arc ´89

Der Künstler selbst beschreibt die in zwei Gruppen angeordneten, im Winkel von 89 Grad gebogenen Kreissegmente aus Corten-Stahl, die seine Skulptur ausmachen, auf einer inhaltlichen Ebene: „Wenn man sie aus der Bewegung im Kreisverkehr heraus anschaut, scheinen sie zu tanzen – ein Tanz zur Feier des Jahres 1989 und des historischen Moments, der zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten geführt hat.“ (www.stiftungkunst.de/kultur/projekt/bernar-venet-arc-89).
Die Bezugnahme einer abstrakten, ja minimalistischen Formensprache auf eine historische Situation, sogar eine politische Aussage, ist eine Besonderheit dieser Skulptur, die Bernar Venet 2016 für den Standort im ehemaligen Bonner Regierungsviertel schuf. Insgesamt 14 Kreissegmente aus gebogenen vierkantigen Stahlstäben, angeordnet in zwei sich zuneigenden Gruppen, bilden einen siebzehn Meter hohen Bogen, der auf der Grundfläche eines Kreisverkehrs in der Bewegung des Umrundens immer neue, sehr verschiedenartige Ansichten bietet. Dynamisch, aufstrebend, mit einander zugewandten Gruppen der einzelnen Elemente, die zu einem Ganzen zusammenfinden, interpretiert die Skulptur die deutsch-deutsche Wiedervereinigung positiv als historische Chance. Aufgrund dieser Aussage und ihrer kraftvoll-dynamischen Erscheinung ist die Skulptur zu einer Landmarke geworden, die nach der Wende neu entstandene Museumsmeile prägt. Initiiert und durchgeführt wurde das Projekt von der privaten Bonner Stiftung für Kunst und Kultur.

www.stiftungkunst.de/kultur/projekt/bernar-venet-arc-89


Bernar Venet

1941
geboren in Château-Arnoux-Saint-Auban (Provence); lebt in New York.
1958
Beginn seines Studiums in Nizza.
1963
als Bühnenbildner in Nizza tätig.
1964
erste Einzelausstellung.
1966
Übersiedlung nach New York. Es entstehen konzeptuelle Werke, die auf Sprache und mathematische Funktionen zurückgreifen.
1967
Auseinandersetzung mit der konzeptuellen Kunst und „nicht-visuelle“ Werke auf Tonbändern.
1971–1976
stellt Venet seine künstlerische Arbeit ein. Nach seiner Rückkehr nach Paris unterrichtet er an der Sorbonne Kunst und Kunsttheorie.
1976
kehrt er zur Kunst zurück, zeigt Bilder und Skulpturen, die vom Thema „Linie“ inspiriert sind.
1977
Teilnahme an der documenta in Kassel.
1978
Teilnahme an der Biennale in Venedig.
1979
Die ersten Bögen und Winkel darstellenden Skulpturen entstehen.
1983
Basisstruktur seiner „indeterminierten Linien“.
1991
beginnt Venet seine Serie von aus Pfeilen bestehenden Reliefs, die in beliebige und simultane Richtungen zeigen.
2000
Wandmalereien.

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Ort
Bonn
B9 / Museumsmeile, Trajektknoten, Helmut-Schmidt-Platz, 53113 Bonn
Künstler
Bernar Venet
Jahr
2016
Maße
Höhe 17 Meter
Material
Corten-Stahl
Objektart
Skulptur