B.A.C.H.
In Halle wurde ein Skulpturenpark auf dem ehemaligen Friedhof eingerichtet. Als Parkanlage ist der Friedhof heute ein Ort des Gedenkens, der Erholung und der Kommunikation, als Kulturraum zeigt er Skulpturen, die in den vergangenen Jahren zu Themen der Haller Bach-Tage entstanden sind. Die Skulptur von Joachim Bandau entstand anlässlich der Haller Bach-Tage 2010 zum Thema Exodus.
Sie besteht aus vier nebeneinander aufgebauten Stahlblöcken, wobei jeder Block wiederum aus vier quadratischen Platten geschichtet ist. Die jeweils obersten Platten lassen stark abstrahierte Buchstaben erkennen, die zusammen das Wort BACH ergeben. Jedoch auch die anderen, in ihrer Schichtung nur im Querschnitt sichtbaren Platten stellen diese Buchstaben dar, sodass jeder einzelne der Blöcke in unterschiedlicher Anordnung das B, das A, das C und das H enthält und so für sich selbst stehen kann. Die vier Quader geben sich selbst Sinn und setzen zusammen den Namen der großen deutschen Musikerdynastie Bach ins Bild, die die zeitgenössische Musik des 18. Jahrhunderts entscheidend mitgeprägt hat.
Die vierteilige Plastik kann somit als Wortkunstwerk gelesen werden. Die vier Buchstaben – als lesbare oder verdeckte Lettern – stehen aber auch für Töne. Buchstabe und Ton, Wort und Bild, Name und Musik sind die Inhalte dieser Skulptur. Strenger Rhythmus, Linearität, kompaktes Übereinanderlagern verschiedener Buchstaben, Vorführen, Umkehren und Variieren eines Themas kennzeichnen diese vier spröden Stahlblöcke und erinnern an den Aufbau einer Fuge. Kompositionsstrukturen der Bildhauerei und der Musik begegnen sich in dieser Skulptur.
Joachim Bandau
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Halle (Westfalen), Skulpturenpark, an der Bahnhofstrasse