Backsteinskulptur für Recklinghausen






Wie die meisten seiner Werke im öffentlichen Raum steht diese Arbeit des dänischen Malers und Bildhauers Per Kirkeby an der Schnittstelle zwischen Architektur und Skulptur. Da es dem Künstler darum geht, gleichzeitig die Formkräfte der Natur widerzuspiegeln, prägte er für diese Art seines Schaffens den Begriff der „Architektonik“.
Die Skulptur in Recklinghausen bezieht sich zum einen auf ihren Standort: Am Rand der Innenstadt erinnert sie an das historische Lohtor in der einstigen Stadtmauer. Die einem Wandelgang vergleichbaren großen Ziegelsteinbögen bieten zudem einen Blick auf das dahinter liegende Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, das ebenfalls aus Mauerwerk besteht. Über den konkreten Standortbezug hinaus bildet das Werk in seinem Grundriss ein Stück eines Mäander-Musters ab, das seit der Antike für die Unendlichkeit steht.
Dem Betrachter, der das Kunstwerk wie eine Kolonnade betreten kann, bietet sich ein dynamischer Wechsel aus geschlossenen und transparenten Situationen, womit der Künstler als weitere Ebene das Zusammenwirken energetischer Kräfte in der Natur veranschaulichen möchte.
Literaturhinweis:
Public Art Ruhr. Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum. Hg. von Walter Smerling und Ferdinand Ullrich im Auftrag der RuhrKunstMuseen, Köln 2012, ISBN 978-3-8632-134-0, S. 86–87.
Per Kirkeby
← Zur Startseite
Recklinghausen, Lohtor/Herzogswall
