Being

Das Neandertal als Synonym für die Urspünge der Menschheit ist ein idealer Ort für die Kunst des Bildhauers Antony Gormley, der die menschliche Figur in ihren körperlichen, geistigen und kulturgeschichtlichen Dimensionen ins Zentrum seines Schaffens gestellt hat. Für das Neandertal schuf er einen originalgroßen eisernen Abguss seines eigenen Körpers, der jedoch nicht wie eine traditionelle Skulptur aufrecht steht, sondern flach in den Flusslauf der Düssel gelegt wurde.
So ist die Figur kaum zu sehen, mit der Zeit wird sie wohl mehr und mehr von den Sedimenten des Wassers verborgen werden. Das Werk, umspült vom fließenden Wasser, das wie kein anderes Element das Verrinnen der Zeit symbolisiert, verkörpert eine gelassene Hingabe an die Elemente, an die Natur und den Lauf der Geschichte. Vor dem Hintergrund des Neandertals als vorgeschichtliche Fundstätte erscheint die Skulptur gleichzeitig als archäologischer Fund der Zukunft, der, sollte er in ferner Zukunft einmal geborgen werden, Zeugnis vom heutigen Sein („Being“) ablegt.

Verweise: de.wikipedia.org, www.mettmann.de

Literaturhinweis:
Katalog zum Kunstweg MenschenSpuren, hg. von Volker Friedrich Marten und Gerd-Christian Weniger, Mettmann, Neanderthal Museum 2002.


Antony Gormley

1950
geboren in London; lebt ebenda.
1968–1971
Studium der Archäologie, Völkerkunde und Kunstgeschichte am Trinity-College in Cambridge.
1972–1974
Aufenthalt in Indien und Sri Lanka.
1974–1977
Abschluss seines Kunststudiums am Central Saint Martins College of Art and Design und am Goldsmiths, University of London.
1977–1979
Graduiertenlehrgang an der Slade School of Art des University College London.
1994
Turner-Prize, London.
Bis 2007
Stiftungsrat des Baltic Centre of Contemporary Art in Gateshead.
Seit 2007
Stiftungsrat des British Museum in London. 
2013
Ehrung mit dem Praemium Imperiale.

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Ort
Mettmann
Mettmann, Kunstweg im Neandertal
Künstler
Antony Gormley
Jahr
2002
Maße
ohne Angabe
Material
Eisenguss
Kunst im öffentlichen Raum NRW