Besuch in Rom IV

Analogien zwischen Architektur und dem menschlichen Körper ziehen sich durch das Gesamtwerk des Steinbildhauers Michael Schoenholtz, wobei er mit verschiedenen Stadien der Abstraktion experimentiert. So verhält es sich auch mit der Skulpturenreihe "Besuch in Rom", die 1972 mit einem Gastaufenthalt in der Villa Massimo ihren Ausgang nahm. In Carrara Marmor gearbeitet, sind in den ersten drei Skulpturen dieser Werkgruppe Körperfragmente, Beine, Torso und Kopf, deutlich erkennbar. In der vierten Arbeit dieser Gruppe ist ein solcher Bezug nur noch herzustellen, wenn man ihm bewusst nachspürt. Sechs blockhafte Elemente mit geometrischen Binnenstrukturen, Schlitzen und Aussparungen, sind so auf- und nebeneinander gestapelt, dass sie eine hochrechteckige Gesamtform ergeben. So erinnern die Formen an architektonische Strukturen, an Teile eines Gebäudes oder auch eine Gruppe mehrerer Behausungen. Im Vordergrund stehen abstrakte Kriterien, wie die Beziehungen der Einzelformen untereinander, Harmonie und Balance der Elemente, die eine ausgewogene Gesamtkomposition ergeben.
Literaturhinweis:
StadtKunstFührer: Skulpturen im Duisburger Stadtraum, hg. von der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg 2012, S. 32/33.


Michael Schoenholtz

1937
geboren in Duisburg; 2019 gestorben in Berlin.
1956
Studium derGermanistik und Kunstgeschichte an der Universität Köln.
1957
Fortsetzung des Studiums an der UdK Berlin.
1962/63
Meisterschüler von Ludwig Gabriel Schrieber.
seit 1971
Professor an der UdK Berlin.
seit 1996
Mitglied der Akademie der Künste Berlin, von 1997 bis 2003 als Direktor der Sektion Bildende Kunst.
2005
Emeritierung.

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Ort
Duisburg
Lehmbruck-Museum, Kantpark, Düsseldorfer Str. 51, 47051 Duisburg
Künstler
Michael Schoenholtz
Jahr
1997
Maße
122 x 105 x 41,5 cm
Material
Carrara-Marmor
#nrwskulptur