Besuch in Rom IV





Analogien zwischen Architektur und dem menschlichen Körper ziehen sich durch das Gesamtwerk des Steinbildhauers Michael Schoenholtz, wobei er mit verschiedenen Stadien der Abstraktion experimentiert. So verhält es sich auch mit der Skulpturenreihe "Besuch in Rom", die 1972 mit einem Gastaufenthalt in der Villa Massimo ihren Ausgang nahm. In Carrara Marmor gearbeitet, sind in den ersten drei Skulpturen dieser Werkgruppe Körperfragmente, Beine, Torso und Kopf, deutlich erkennbar. In der vierten Arbeit dieser Gruppe ist ein solcher Bezug nur noch herzustellen, wenn man ihm bewusst nachspürt. Sechs blockhafte Elemente mit geometrischen Binnenstrukturen, Schlitzen und Aussparungen, sind so auf- und nebeneinander gestapelt, dass sie eine hochrechteckige Gesamtform ergeben. So erinnern die Formen an architektonische Strukturen, an Teile eines Gebäudes oder auch eine Gruppe mehrerer Behausungen. Im Vordergrund stehen abstrakte Kriterien, wie die Beziehungen der Einzelformen untereinander, Harmonie und Balance der Elemente, die eine ausgewogene Gesamtkomposition ergeben.
Literaturhinweis:
StadtKunstFührer: Skulpturen im Duisburger Stadtraum, hg. von der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg 2012, S. 32/33.
Michael Schoenholtz
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Lehmbruck-Museum, Kantpark, Düsseldorfer Str. 51, 47051 Duisburg
