Boden – Ein Hertz

Die Grenzen der optischen und akustischen Wahrnehmung interessieren den Künstler Bogomir Ecker. Bei dieser Skulptur scheint es sich um eine Art Hörgerät für Erdgeräusche zu handeln. Ein rot lackierter Trichter steht senkrecht auf einem Kubus in derselben Farbe. Darunter befindet sich eine metallene Bodenplatte, unter der sich eine ausgeschachtete Erdgrube gerade noch erahnen lässt.
Die signalfarbene Skulptur weist wie ein Ausrufezeichen auf die Erdausschachtung hin, gleichzeitig könnte sie auch als Schalltrichter dazu dienen, aufsteigende Geräusche hörbar zu machen und zu verstärken. Allerdings – der Titel deutet es bereits an –, die Erdtöne, falls es denn welche gibt, sind für unser Gehör, dessen Wahrnehmungsschwelle bei ca. 20 Hertz beginnt, nicht geeignet.
So bleibt es dem Betrachter und seiner Vorstellungskraft überlassen, zu entscheiden, ob das Vorhandensein der Grube und der Skulptur vielleicht bei ganz intensiver Beobachtung eine Wahrnehmungsveränderung bewirkt.


Bogomir Ecker

1950
geboren in Maribor, Jugoslawien.
1965–1968
Lehre als Schriftsetzer.
1971–1973
Studium an der Kunstakademie Karlsruhe bei Horst Egon Kalinowski.
1974–1979
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Fritz Schwegler und Erich Reusch.
seit 1993
freischaffender Künstler.
1993–2002
Professor für Bildhauerei an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.
1997
Beteiligung an der documenta 8 in Kassel.
seit 2002
Professor an der Hochschule für bildende Künste, Braunschweig.

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Ort
Duisburg
Duisburg, Lehmbruck Museum/Kant-Park, Friedrich-Wilhelm-Straße 40
Künstler
Bogomir Ecker
Jahr
1988
Maße
220 x 60 x 70 cm (Skulptur) / 120 x 201 x 161 cm (Grube)
Material
Stahl, verzinkt, roter Hammerschlaglack, auf vergitterter Grube montiert
#nrwskulptur