Bottrop-Piece

Donald Judd, ein herausragender Künstler des amerikanischen Minimalismus, arbeitete in seiner reduzierten Formensprache mit oftmals industriellen Werkstoffen in den Bereichen Architektur, Design, Malerei und Skulptur. Für diese Künste wünschte er sich eine engere Verbindung, die er in seinen eigenen Wohn-, Arbeits- und Ausstellungsgebäuden in Marfa, Texas, auch realisierte. Insofern weist sein Denken eine enge Verbindung zum deutschen Bauhaus auf, die 1977 in einer Ausstellung im Andenken an den im Jahr zuvor verstorbenen Josef Albers im Bottroper Museum „Quadrat“ anschaulich wurde. Eine für diese Ausstellung entstandene Skulptur verblieb als Schenkung des Künstlers in Bottrop.
Es handelt sich um einen Ring aus Corten-Stahl mit einer dem Material eigenen, rostigen Patina, in den eine Scheibe aus demselben Material so eingelassen ist, dass sie vom oberen bis zum unteren Rand des Ringes eine Diagonale bildet. Damit steht diese Skulptur im Kontext mit einigen wenigen ringförmigen Skulpturen des Künstlers, in dessen Werk der rechte Winkel ansonsten vorherrschend ist. Aus zwei ineinander liegenden Betonringen besteht z. B. die Arbeit aus demselben Jahr am Aasee in Münster für die Skulptur-Projekte 1977. Material, Form, Klarheit und Ausrichtung sind die Hauptthemen dieser Arbeiten.


Donald Judd

1928
geboren in Excelsior Springs, Missouri; gestorben1994 in New York.
1948–1949
Studium am College of William & Mary in Williamsburg, Virginia.
1949–1953
Studium der Kunstgeschichte an der Art Students League sowie der Philosophie an der Columbia University, New York.
1957–1962
Kunst- und Philosophiestudium an der „Columbia University“, New York.
1962
Lehraufträge am „Brooklyn Institute of Arts and Sciences“, New York, an der Yale University, New Haven, an der Universität von Saskatchewan und am Oberlin College in Ohio.
1959–1965
arbeitete er als freier Kritiker für die Kunstzeitschriften „Art News“, „Arts Magazine“ und „Art International“.
1965
Teilnahme an der 8. Biennale von São Paulo, São Paulo, Brasilien.
1968
Teilnahme an der 4. documenta, Kassel.
1976
Teilnahme an der 37. Biennale von Venedig.
1982
Teilnahme an der documenta 7, Kassel.
 
Seit den 1970er Jahren lebte der Künstler vor allem in Marfa, Texas, wo er Land und mehrere Gebäude erworben hatte und mit Hilfe der Dia Art Foundation den einzigartigen Museumskomplex der Chinati Foundation gründete, um sein Werk – und das befreundeter Künstler – exemplarisch zu installieren.

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Ort
Bottrop
Bottrop, Skulpturenpark des Josef Albers Museums Quadrat, Im Stadtgarten 20
Künstler
Donald Judd
Jahr
1977
Maße
Höhe: 120 cm; Durchmesser: 480 cm
Material
Corten-Stahl
Kunst im öffentlichen Raum NRW