Boy






„Es gibt viel mehr Dinge, die es nicht gibt, als Dinge, die es gibt“, sagt Tony Cragg. Diesem Gedankengang entsprechend hat sich der Künstler daran gemacht, diese gewaltige Lücke mit seinen Arbeiten ein wenig zu füllen. Es sind Dinge, die es gibt, aber zuvor noch nicht gegeben hat, die sich nicht identifizieren lassen, sowohl in ihrer Form, also auch in ihrer Materialität nicht ganz von dieser Welt scheinen. So auch „Boy“, der verglichen mit den oft schwungvoll-eleganten Formen des Künstlers, eher unbeholfen auf dem Boden aufgeschlagen zu sein scheint. Die liegende, an einem Ende offene Röhre ruft teilweise unschöne Assoziationen, irgendwo zwischen Hundekot, Pilz und Riesenkondom hervor, wozu die matt braune Farbigkeit des undefinierbaren Materials ihren Beitrag leistet. Andere sehen Walross, Alien-Nachwuchs oder Riesenbabyflaschenverschluss. In jedem Fall befeuert die Skulptur die Phantasie des Rezipienten und beweist, dass es verschiedene Formen der Ästhetik gibt, wozu auch die faszinierende Kraft des Rätselhaften, Nicht-Funktionalen, Vielschichtigen und Uneindeutigen gehört.
Ein Verwandter dieser Skulptur im Barmenia-Park, einem kleinen öffentlich zugänglichen Skulpturenpartk an der Hauptverwaltung der Versicherung, befindet sich im Besitz des Energieversorgers E.ON und ist an dessen Essener Firmenzentrale ebenfalls unter dem Titel „Boy“ aufgestellt.
Tony Cragg
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Barmenia-Allee 1 (Park vor der Barmenia Versicherung), 42119 Wuppertal.