Brunnen

Die Realisierung seines letzten großen Werkes konnte Ewald Mataré nicht mehr miterleben, sondern sie wurde nach einem hinterlassenen Tonmodell von seinem Schüler Herbert Belau ausgeführt. Die Gestaltung des Brunnens basiert auf der Topografie der Stadt Hagen, denn die vier Wasserspeier, die außen am kreisrunden Becken angebracht sind, symbolisieren die vier Flüsse Volme, Ennepe, Lenne und Ruhr. In der Mitte des Beckens erhebt sich eine Kaskade, welche die Wassereinspeisung der Hasper Talsperre darstellt.
Die Formgebung des Brunnens erscheint organisch und futuristisch zugleich. Es dominieren geschwungene Bögen, die den Lauf des Wassers gleichzeitig beeinflussen und nachvollziehen, so dass die die künstlerische Form und das Element Wasser eine gleichberechtigte Einheit bilden. Die gusseisernen Wasserspeier und die Kaskade basieren auf abstrahierten Formen von Fischen und Korallen.
Mataré, der vor allem mit seinen Tierskulpturen bekannt wurde, ging in seinem Werk stets von der Natur aus, die er verdichtete und abstrahierte, was für ihn eine Rückkehr zum Ursprung, zur Harmonie zwischen künstlerischer Schöpfung und natürlicher Umwelt bedeutete.

Literaturhinweis:
Public Art Ruhr. Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum. Hg. von Walter Smerling und Ferdinand Ulrich im Auftrag der RuhrKunstMuseen, Köln 2012 , ISBN 978-3-8632-134-0, S. 112–113.


Ewald Mataré

1887
geboren in Aachen; 1965 gestorben in Büderich (heute Meerbusch) bei Neuss.
1907
Studium an der Kunstakademie in Berlin.
1920
Hinwendung zu Grafik und Bildhauerei.
1923
erste Einzelausstellung in der Galerie Neumann, Berlin.
1932
Berufung an die Kunstakademie Düsseldorf.
1933
Entlassung durch die Nationalsozialisten.
1945–1957
wieder Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.
Seit 1947
bedeutende öffentliche Aufträge.
1955 und 1959
Teilnahme an der Documenta in Kassel.
1958
Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

← Zur Startseite
Ort
Hagen
Hagen, Friedrich-Ebert-Platz
Künstler
Ewald Mataré
Jahr
1964
Maße
10 m Durchmesser, Höhe ca. 4 m
Material
Eisen, Beton
Objektart
Brunnen
Kunst im öffentlichen Raum NRW