Bushaltestelle Insel Hombroich
Das aus rotem Backstein und Stahlstangen errichtete Gebäude ist ein Blickfang an der Landstraße zwischen Neuss und Grevenbroich, denn es entspricht in Maß und Form nicht den normierten Wartehäuschen. Vielmehr ragt vor dem Benutzer ein lang gestrecktes Gebäude auf rechteckigem Grundriss auf, das in drei Teile gegliedert ist und durch seine strenge symmetrische Form eine archaische Anmutung erhält. Etwa zwei Drittel der Grundfläche nimmt eine zur Straße hin geöffnete Halle ein, deren Front durch fünf Stahlstangen gegliedert ist. Diese sind gleichzeitig ein konstruktives Element, denn sie dienen als Stützen für das Flachdach. Rechts und links der Halle befindet sich jeweils ein aus Ziegelsteinen gemauertes Tor mit hochrechteckigem Durchgang, das das Dach der Halle ein wenig überragt.
Der Symmetrie wegen können die Tore als Seitenrisalite gedeutet werden, wie sie in den Grundrissen der klassischen Architektur üblich waren. Doch die Architektur Per Kirkebys ist an dieser Stelle bewusst nicht eindeutig, denn es handelt sich nur um eine Anspielung auf die Architekturgeschichte, mehr nicht. Aber die Allusion hat es in sich, denn sie erhebt das wohlproportionierte Gebäude zu einer begehbaren und benutzbaren Skulptur, in der Ästhetik und Funktion zu einer soliden Synthese verschmelzen.
Quelle: „Skulpturen in Neuss“ – Autor: Dr. Christian Frommert
Per Kirkeby
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Neuss, Haltestelle Minkel, Kapellener Straße