Chip






Kaum ein Kunstwerk kann so stark als „Fremdkörper“ empfunden werden wie der dunkel lackierte „Chip“, der aufgrund seiner geringen Auflagefläche über dem gepflasterten Platz zu schweben scheint. Gebildet aus sanft konkav und konvex gewölbten Stahlplatten, die in scharfen Kanten aneinanderstoßen, formt sich ein Gebilde, das am ehesten an einen überdimensionalen flachen Feuerstein erinnern könnte.
Auch Assoziationen an ein gerade landendes Ufo aus einer unbekannten Galaxie stellen sich ein. Die Skulptur ist archaisch und futuristisch, organisch und technoid zugleich. Sie lässt sich nicht vereinnahmen, weder von einem „passenden“ Umraum, noch von einer eindeutigen inhaltlichen Interpretation. Sie bleibt bewusst fremd und bezieht so Stellung gegen das allzu Selbstverständliche, für die Autonomie der Kunst.
Literaturhinweis:
Public Art Ruhr. Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum. Hg. von Walter Smerling und Ferdinand Ullrich im Auftrag der RuhrKunstMuseen, Köln 2012, ISBN 978-3-8632-134-0, S. 64–65.
Stefan Sous
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