Das Blaue Wunder

„Die Wasserfläche spiegelt die ruhende, die bewegte und atmosphärische Umwelt – und einen golden leuchtenden Hasen, der, überlebensgroß, auf einer hohen roten Säule hockt. Seerosenblätter schwimmen auf dem Wasser, in ihm jedoch kein Fisch. Dennoch: Es grenzt an das beliebte Wunder im Märchen, das auch der Schöpfer des bronzenen Hasen, Heinrich Brummack, so mag: Der goldfarbene Mümmelmann hat an seiner ausgestreckten Angel einen großen blauen Fisch hängen – aus Plastik.
Heinrich Brummacks Säulenhase – man kennt ähnliche, golden verpackt, aus Schokolade zur Osterzeit – ist plastisch wirklich und phantastisch unwirklich zugleich. Die unmittelbare räumliche Wirklichkeit fügt sich seiner skurrilen Surrealität und färbt sich dank unserer Imagination phantastisch ein. Sie wird zur realen, vom Betrachter begehbaren Bühne des angelnden Tieres, wenn wir uns als Komparsen vorstellen können. Wer nüchterner sieht, wird zumindest anerkennen, dass Brummack mit seinem trivialen Säulenhasen der Phantasie ein ganz und gar unpathetisches Denkmal gesetzt hat.“
Text: Gerhard Kolberg


Heinrich Brummack

1936
geboren in Treuhofen, Neumark (Kreis West-Sternberg); 2018 gestorben in Schwäbisch Hall.
 
Lehre des Ziseleurhandwerks in Iserlohn. Studium der Bildhauerei an der HdK Berlin bei Paul Dirkes und Hans Uhlmann, an der Académie de la Grande Chamière bei Ossip Zadkine.
1966
Villa-Massimo-Preis, Rom.
1969
Villa-Romana-Preis, Florenz.
bis 2001
Professor an der FH Münster im Bereich Kunst, Design und Plastisches Gestalten.
 2011
Umzug von Westerkappeln nach Schwäbisch Hall.

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Ort
Schmallenberg
Schmallenberg, Kurpark Schmallenberg, am Kunsthaus Alte Mühle, An der Stadtmauer 4
Künstler
Heinrich Brummack
Jahr
2001
Maße
ohne Angabe
Material
Stahl, Bronze vergoldet, Kunststoff
Kunst im öffentlichen Raum NRW