Das Blaue Wunder
„Die Wasserfläche spiegelt die ruhende, die bewegte und atmosphärische Umwelt – und einen golden leuchtenden Hasen, der, überlebensgroß, auf einer hohen roten Säule hockt. Seerosenblätter schwimmen auf dem Wasser, in ihm jedoch kein Fisch. Dennoch: Es grenzt an das beliebte Wunder im Märchen, das auch der Schöpfer des bronzenen Hasen, Heinrich Brummack, so mag: Der goldfarbene Mümmelmann hat an seiner ausgestreckten Angel einen großen blauen Fisch hängen – aus Plastik.
Heinrich Brummacks Säulenhase – man kennt ähnliche, golden verpackt, aus Schokolade zur Osterzeit – ist plastisch wirklich und phantastisch unwirklich zugleich. Die unmittelbare räumliche Wirklichkeit fügt sich seiner skurrilen Surrealität und färbt sich dank unserer Imagination phantastisch ein. Sie wird zur realen, vom Betrachter begehbaren Bühne des angelnden Tieres, wenn wir uns als Komparsen vorstellen können. Wer nüchterner sieht, wird zumindest anerkennen, dass Brummack mit seinem trivialen Säulenhasen der Phantasie ein ganz und gar unpathetisches Denkmal gesetzt hat.“
Text: Gerhard Kolberg
Heinrich Brummack
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Schmallenberg, Kurpark Schmallenberg, am Kunsthaus Alte Mühle, An der Stadtmauer 4