Das Ergreifen

„Das Ergreifen“ ist eine Reihe von sechs Betonstelen, die Monitore aus Beton tragen, welche eine Bildsequenz darstellen: Screenshots einer Hand, die eine Handvoll Salz aufnimmt. Johannes Jäger aus Köln arbeitet seit vielen Jahren an Objekten aus Beton. Beton als universeller Baustoff, Material der Versteinerung und Verstädterung, massiv, unverwüstlich und gleichzeitig variabel, Gestein in seiner gleichsam flüssigen, universell gestaltbaren Form, Beton aber auch als eine der großen Metaphern und Mythen unserer Epoche.
Andererseits ist Jäger ein bekennender Medien-Junkie. Film, Fernsehen, Video, Computer, Fotografie – die omnipräsente Welt der Medien, Bilder und Töne fasziniert ihn und stößt ihn gleichermaßen ab. Aus dem Dialog, der Gegenüberstellung des massiven Materials und des flüchtigen Bildes beziehen Jägers Arbeiten ihre eigene Identität. Beton bekommt bei ihm in der Arbeit „Das Ergreifen“ eine erstaunliche Leichtigkeit, während die flimmernden Bilder der Medienwelt eingefroren, versteinert, vereinzelt werden und so ebenfalls in einen anderen Aggregatzustand wechseln.
Text: Dirk Raulf (Kurator)

Weitere Informationen: https://www.hellweg-ein-lichtweg.de


Johannes Jäger

1949
geboren in Düsseldorf; lebt und arbeitet in Köln.
 
Studium an der Werkkunstschule Krefeld (heute Fachhochschule Niederrhein) bei Professor Joachim Kirchberger.
 
Ausbildung zum Siebdrucker bei International-Art-Print Rene-Mayer in Krefeld. Aufenthalte in Amsterdam, Paris, Zürich und München.
Seit 1977
in Köln.
Anfang der 1980er Jahre
Beginn mit Video-Installationen und Performances mit Rudolf Frings und Norbert Meissner.

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Ort
Lippstadt
Lippstadt, Weiterbildungskolleg, Ostendorfallee
Künstler
Johannes Jäger
Jahr
2007
Maße
ca. 240 x 650 x 30 cm
Material
Beton, Acrylglas
Objektarten
Lichtinstallationen, Videoinstallationen
Kunst im öffentlichen Raum NRW