Delfoss

Auf dem Platz „Am Haspel“ wurde 1966 eine Marmorplastik enthüllt, die der Bildhauer Karl Hartung zuvor 1963 auf der Documenta in Kassel gezeigt hatte. Nach einem Modell des Künstlers wurde die monumentale, acht Tonnen schwere Skulptur aus einem monolithischen Marmorblock herausgearbeitet. Sie ruht auf einem Sockel von 1,20 Metern Kantenlänge und stand früher in einem Wasserbecken aus zwei sich überschneidenden Rechtecken, worin sie sich spiegelte. Im Rahmen der Regionale 2006 wurden die Wasserbecken entfernt, weil der Platz zwischen Berufsschule, Stadtarchiv und Universität eine Umgestaltung erfuhr. Eine Bedeutungsverschiebung der Skulptur ließ sich dabei wohl nicht ausschließen: Während die nach einem isländischen Wasserfall benannte Skulptur in ihrer organischen Abstraktion an Wasser- oder Eismassen erinnerte, steht nunmehr ihre Interpretation als abstrakte Bündelung aufstrebener Kräfte im Vordergrund.


Karl Hartung

1908
geboren in Hamburg; 1967 gestorben in Berlin.
1923
Steinmetz-Lehre und Studium an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.
1929–1932
Studium in Paris.
1932
in Florenz, Rückkehr nach Hamburg.
1936
Umzug nach Berlin. Aufgrund seiner abstrakter werdenden Arbeiten Schwierigkeiten mit der NS-Kulturpolitik.
1950
Kunstpreis der Stadt Berlin.
1951
wurde Hartung als Professor für Bildhauerei an die Hochschule für bildende Künste in Berlin berufen. Er nahm an der documenta 1 (1955), documenta II (1959) und documenta III (1964) in Kassel teil.
1955
Verleihung des Corneliuspreises der Stadt Düsseldorf.
1956
wurde Hartungs Große Kugelform in Hannover aufgestellt. Sie war damit nicht nur die erste abstrakte Kunst im öffentlichen Raum in Hannover im Zuge des Wiederaufbaus, sondern wahrscheinlich in Deutschland überhaupt.

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Ort
Wuppertal
Wuppertal (Barmen), Haspeler Str. 25
Künstler
Karl Hartung
Jahr
1963
Maße
ca. 300 cm hoch, Durchmesser ca. 150 cm
Material
Marmor
#nrwskulptur