Denkmal für die Opfer der NS-Militärjustiz





Auf dem Appellhofplatz befindet sich das Denkmal für die Opfer der NS-Militärjustiz an einem zentralen Ort der Stadt in unmittelbarer Nähe zu drei historisch relevanten Gebäuden: dem ehemaligen Zeughaus (heute ein Gebäude des Kölner Stadtmuseums), dem EL-DE-Haus, in dem die Gestapo einst ihre Folterkammer betrieb (heute das NS-Dokumentationszentrum) sowie dem Gerichtsgebäude, in dem während des Nationalsozialismus über hundert Menschen zum Tode verurteilt wurden.
Im Stadtraum wird das Denkmal zunächst als Pergola wahrgenommen, die sich fast bis zum U-Bahn-Eingang erstreckt. Das Dach dieser Pergola wird durch eine Abfolge farbiger Aluminiumlettern gebildet, die eine Hommage formulieren. Dieser „Kettentext“ verweist auf die Kettenreaktion, die sich durch unser Handeln ergeben kann. So wie der Text ein farbiges Netz ergibt, in dem sich der Betrachter in den Himmel schauend verfangen kann, steht auch das persönliche Denken und Handeln nie isoliert, sondern hat immer Konsequenzen für das Netzwerk unserer Gesellschaft.
Das Denkmal wurde am 1. September 2009, dem Weltfriedenstag und 70. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen eingeweiht.
Die Inschrift auf der Pergola lautet: „Hommage den Soldaten, die sich weigerten zu schießen auf die Soldaten, die sich weigerten zu töten die Menschen, die sich weigerten zu foltern die Menschen, die sich weigerten zu denunzieren die Menschen, die sich weigerten zu brutalisieren die Menschen, die sich weigerten zu diskriminieren die Menschen, die sich weigerten auszulachen die Menschen, die Zivilcourage zeigten, als die Mehrheit schwieg und folgte.“
Verweise:
https://de.wikipedia.org/wiki/Deserteurdenkmal_(K%C3%B6ln)
Ruedi Baur
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Köln, Appellhofplatz
