Der Ball
Lange bevor die sogenannte „Emscherinsel“ mit der „Emscherkunst.2010“ im Rahmen des Kulturhauptstadt-Programmes zum beliebten Kunst-Standort wurde, befand sich dort bereits „der Ball“ von Rolf Glasmeier aus dem Jahr 1985. Es handelt sich um einen kugelförmigen Gasbehälter, wie er für die Raffinerien in Gelsenkirchen nicht unüblich ist. Brennbares Butan- oder Propangas wird hier mit einem Druck von bis zu 15 Bar komprimiert und gespeichert. Auf das dadurch entstehende Gefahrenpotential weisen Schilder und eine Absperrung hin.
Im Kontrast sowohl zu der funktionalen Industrieanlage als auch zu der nicht ganz ungefährlichen Situation steht die spielerisch-bunte Farbfassung, mit der Rolf Glasmeier die Anlage formal und inhaltlich komplett veränderte. In der Grundfarbe Blau gestrichen, mit fröhlichen gelben Punkten versehen und von einem roten Gerüst getragen wirkt der Kugelgasbehälter nun wie ein bunter Plastikball zum Spielen. Die Spannung des Objektes ergibt sich aus der Wechselwirkung zwischen tatsächlicher Funktion und äußerer Erscheinung, zwischen Inhalt und Verpackung.
Literaturhinweis:
Public Art Ruhr. Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum. Hg. von Walter Smerling und Ferdinand Ullrich im Auftrag der RuhrKunstMuseen, Köln 2012, ISBN 978-3-8632-134-0, S. 56–57.
Rolf Glasmeier
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Gelsenkirchen, Südlich der Kanalbrücke, Uechtingstraße