Der Trauernde (Gebeugter Mann)






Als „Ehren- und Mahnmal zum Gedenken der Toten und Vermissten der Stadt Soest aus dem letzten Krieg“ wurde die Bronzefigur des „Trauernden“ 1955 enthüllt. Der Bildhauer Robert Ittermann schuf die vollplastische, leicht erhöht sitzende männliche Figur. Es handelt sich um einen jüngeren Mann mit athletischer Statur, der im Sitzen die Beine leicht anwinkelt und den Oberkörper sowie den Kopf spannungslos nach vorn hängen lässt. Die Hände ruhen dabei auf einem Knöchel des Fußes, so dass der Körper einen in sich geschlossenen Kreis beschreibt. Dargestellt wird so nicht nur ein Moment der Schwäche und Verzweiflung, sondern auch der Abkehr vom Außen, die mit tiefer Trauer einhergeht. Obwohl Ittermanns Skulptur naturalistisch, ja klassisch erscheint, fehlt ihr jede heroische Anmutung, wie sie in den Kriegs- und Vorkriegszeiten propagiert wurde. Runde und weiche Formen dominieren, der Ausdruck ist eher zart und gefühlsbetont. In seiner Nacktheit ohne Attribute, die ihn in einen historischen Zusammenhang einordnen würden, ist er eine überzeitliche Darstellung der Trauer als zwangsläufige Folge jedes Kriegsgeschehens.
Verweis:
www.skulpturenverzeichnis-soest.de
Broschüre Skulpturenführer: Moderne Soester Skulpturen. 39 Kunstwerke in zwei Altstadtrundgängen, Nr. 15
Robert Ittermann
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Außenseite des Kreuzganges von St. Patrokli/Thomästraße, 59494 Soest
