Der Wächter
Vor der Friedenskapelle in Bad Fredeburg hatte der „Wächter“ im Rahmen einer für drei Monate geplanten Ausstellung seinen Platz bezogen. Als die Skulptur aufgrund der Erkrankung des Künstlers jedoch nach zehn Monaten immer noch nicht wieder verschwunden war, kam es zu massiven Bürgerprotesten, die eine Entfernung des „Wächters“ forderten. Ein Umsetzen der Figur in den Park am Rathaus in Schmallenberg konnte alle Seiten zufrieden stellen.
Tatsächlich ist der „Wächter“ ein massives Statement aus vier Tonnen geschmiedetem Stahl. Er besteht aus einer Stele über quadratischem Grundriss. Die Unterteilung besteht lediglich darin, dass im oberen Bereich ein Würfel mit der Kantenlänge des Grundrisses abgeteilt ist. Dieser minimale Eingriff, sichtbar nur in der Trennlinie zwischen Würfel und Stele mit zwei durchgehenden Löchern, reicht aus, um dem Bildwerk den Charakter eines anthropomorphen „Wächters“ zu verleihen. Zwar bleibt die Skulptur abstrakt, das Wesen einer unverrückbaren, verlässlichen Bewachung, einer aufmerksam erscheinenden Präsenz, ist dennoch in dem Werk eingefangen.
Ansgar Nierhoff
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Schmallenberg, im Park hinter dem Rathaus zwischen dem Zehnthofweg und der Straße Auf der Mauer