Der Wettbewerb
Die konzeptuelle Arbeit von Jochen Gerz markiert den Ausgangs- und Endpunkt des WaldSkulpturenWeges und schafft gleichzeitig eine Verbindung zwischen den Städten Bad Berleburg und Schmallenberg. Die Bewohner der beiden Städte, getrennt durch Konfession, die gewachsenen kulturellen Strukturen und den Gebirgszug des Rothaarkamms, treten in einen dauerhaft sichtbaren Dialog.
Der Künstler forderte die Menschen der einen Stadt auf, einen Brief an die der jeweils anderen zu schreiben, in dem sie von ihren Erfahrungen, Gefühlen und Erlebnissen gegenüber dem Anderen berichten. Diese insgesamt 69 Briefe wurden dann auf roten Schrifttafeln vor den Häusern der Briefschreiber der jeweilig anderen Stadt aufgestellt. Zusätzlich wird die Arbeit an den Rathäusern der beiden Städte zusammengefasst und erläutert.
Die Menschen in Schmallenberg erhalten so eine zuvor nicht vorhandene, dauerhafte und ganz individuelle Präsenz in Bad Berleburg und umgekehrt. Eine gedankliche und emotionale Klammer zwischen den beiden 23 km voneinander entfernt liegenden Städten entsteht, die vielleicht zu einem Gefühl der Verbundenheit oder im günstigsten Fall auch zu einer grundsätzlich größeren Offenheit gegenüber dem Anderen führen kann.
Verweis: https://www.waldskulpturenweg.de/skulpturen/der-wettbewerb
Literatur: WaldSkulpturenWeg, hg. von der Arbeitsgemeinschaft WaldSkulpturenWeg, Texte von Uwe Rüth, Köln 2011.
Jochen Gerz
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Schmallenberg und Bad Berleburg, verschiedene Standorte