Der Zauberlehrling

Die Projekte des Künstlerkollektivs „Inges Idee“ bestechen durch ihren auf den Punkt gebrachten hintergründigen Witz, den augenscheinlichen Spaß an der Idee und ihrer formal perfekten Durchführung. Im Rahmen der „Emscherkunst 2013“ entwarf die Künstlergruppe für die industriell geprägte und vom Strukturwandel betroffene Region einen Strommasten, der aus der Reihe tanzt. In Sichtweite seiner brav in Reih und Glied stehenden Artgenossen, die noch unbeirrt ihren Dienst versehen, hat er sich auf ein freies Feld begeben und führt dort auf großer Bühne seinen befreiten und beschwingten Tanz auf.
Dabei kommt er ganz ohne Energieversorgung von außen aus, seine eigene Lebensenergie scheint ihn zu speisen. War es in Goethes Ballade noch ein Besen, der den Gehorsam verweigerte, ist es in dieser aktualisierten Version ein Strommast, der anthropomorphe Züge annimmt und ein Eigenleben entfaltet. Obwohl man dem sympathischen Masten seine Freiheiten gönnt, enthält die Skulptur doch auch einen ernst zu nehmenden Hinweis darauf, dass mit der umfassender werdenden Technik auch die Probleme größer werden könnten, sollte sie einmal außer Kontrolle geraten.


Inges Idee

1992
Das Künstlerkollektiv Inges Idee wurde in Berlin gegründet von Hans Hemmert (* 1960 in Hollstadt), Axel Lieber (* 1960 in Düsseldorf), Thomas A. Schmidt (* 1960 in Nürnberg) und Georg Zey (* 1962 in Limburg an der Lahn).
Inges Idee beschäftigt sich mit Kunst im öffentlichen Raum. Neben dem Arbeiten in der Gruppe sind alle Mitglieder in ihrer individuellen künstlerischen Praxis aktiv.

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Ort
Oberhausen
Oberhausen, zwischen Ripshorster Straße und Rhein-Herne-Kanal
Künstler
Inges Idee
Jahr
2013
Maße
Höhe 35 Meter
Material
Stahlprofile
Kunst im öffentlichen Raum NRW