Deux segments de droite, I´un horizontal l´autre vertical

Aus zwei identischen Teilen besteht die Skulptur von Francois Morellet, die seit 2012 am Finanzamt Süd der Stadt Bochum zu sehen ist. Zwei signalrot lackierte hohle Stahlprofile, beide 5 Meter lang, mit quadratischem Querschnitt und einer Seitenlänge von 30 cm, sind so installiert, dass ein Element senkrecht in 5 Metern Höhe an der Fassade hängt, während das andere waagerecht, parallel zum Gebäude und ebenfalls 5 Meter vom Gehweg entfernt auf der Wiese liegt.
Aufgrund ihrer Farbigkeit und der exakten geometrischen Ausrichtung bildet die Skulptur so einen Kontrast zu ihrer Umgebung, zu der sie dennoch eine enge Verbindung hat. Die Entfernung zwischen beiden Objekten wird gleichzeitig definiert und überbrückt. Ihre Wirkung bezieht die Skulptur überdies aus der Bewegung des Betrachters, der an ihr vorübergeht. Je nach Entfernung und Standpunkt verändert sich die Ansicht; im Vorbeigehen wandert das senkrechte Objekt mit dem Betrachter an dem horizontalen Element entlang.
Die Skulptur, die ohne ihren sorgfältig ausgewählten Ortsbezug undenkbar ist, entstand bereits 1979/80 im Rahmen des 1. Bochumer Bildhauersymposiums für einen Standort an der Arnoldschule am Springerplatz, wo sie sich bis 2011 befand. In enger Zusammenarbeit mit dem Künstler wurde sie 2012 an ihrem neuen Standort an der Westfassade des Finanzamtes Süd installiert.

Weitere Informationen: www.artibeau.de/1210.htm


Francois Morellet

1926
geboren in Cholet; 2016 gestorben ebenda.
1948–1975
Arbeit im Betrieb seiner Eltern. Während dieser Zeit beschäftigte er sich erst autodidaktisch mit der Malerei, bevor er sich auch von einem Maler unterrichten ließ.
1950
erste Ausstellung in der Galerie Creuze in Paris.
1960
mit Julio Le Parc, Horacio Garcia Rossi, Francisco Sobrino, Joël Stein und Yvaral Gründung der Künstlergruppe „Groupe de Recherche d’Art Visuel (GRAV)“, die die Möglichkeiten der visuellen Kunst wissenschaftlich experimentell erforschen wollte.
1963
erster Einsatz von Neonleuchten.
Ende der 60er Jahre
Beschäftigung mit Architektur und Arbeiten im öffentlichen Raum, u. a. Beteiligung am „Centre Culturel“ in Compiègne, am Pariser Viertel La Défense und am Skulpturenpark am Kröller-Müller-Museum in Otterlo.
1964
Teilnahme an der documenta III in Kassel.
1968
Teilnahme an der 4. documenta.
1970
Teilnahme an der Biennale in Venedig.
1977
Teilnahme an der 6. documenta.
 
Morellet beschäftigte sich vor allem mit Malerei, Lichtkunst, kinetischer Kunst, Bildhauerei und Kupferstich. Seine Kunst wird gemeinhin der geometrischen Abstraktion und dem Minimalismus zugerechnet.

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Ort
Bochum
Bochum, Finanzamt Süd, Königsallee 21
Künstler
Francois Morellet
Jahr
1979
Maße
2-teilig; Länge jeweils 5,00 m; Höhe 0,30 m; Tiefe 0,30 m
Material
2 Stahlrohrprofile, rot lackiert
#nrwskulptur