Dialogue with Jonathan Conrad Schlaun





Das Rüschhaus, das der Architekt Johann Conrad Schlaun für sich selbst als Synthese aus bäuerlichem Gräftenhof und repräsentativem Landsitz 1745–1748 erbaute, ist heute zu einem beliebten Ausflugsziel im Münsterland geworden. Die zentrale Symmetrieachse der Anlage bildet eine baumgesäumte Allee, die zum Haupthaus führt. Auf dieser Allee, mit etwa 300 Metern Abstand zum Gebäude, steht die Skulptur, die Richard Serra im Dezember 1996 anlässlich des 300. Geburtstags von Johann Conrad Schlaun (1695–1773) in dialogischer Bezugnahme auf das Werk des Barockbaumeisters errichtete.
Es handelt sich um einen 40 Tonnen schweren massiven Stahlquader der die Maße der unteren Eingangs-Torflügel des Gebäudes aufgreift. Die Stirnseite des Quaders ist um 7° in den Boden abgesenkt, so dass sich der Eindruck einer Zuneigung zum Haus oder auch einer Verneigung vor diesem einstellt. Mit seiner Skulptur markiert Serra einen bedeutsamen Ort innerhalb der Gesamtanlage, der zuvor undefiniert war, aber durch diese Setzung einen spannungsvollen Dialog zwischen den Epochen entstehen lässt.
Literaturhinweis:
Skulptur-Projekte in Münster 1997, hg. von Klaus Bußmann, Kasper König und Florian Matzner, Ostfildern 1997, S.384–389.
Weitere Informationen zum Standort: http://haus-rueschhaus.de
Richard Serra
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Münster, Am Rüschhaus 81
