Die Arche

Der Künstler Karl Hartung gehörte zu den Wegbereitern der abstrakten Skulptur in Deutschland. Bereits 1935 wandte er sich immer stärker einer organisch abstrahierten Formensprache zu, mit der er die ständige Wandlung und Metamorphose alles Lebendigen zu verbildlichen suchte. So ist auch der Titel „Arche“ nur noch eine Assoziation, die sich bei der abstrakten, auf einem Kreuz basierenden Form ergeben mag.
Die Grundform wird transformiert in ein dreidimensionales, weich fließendes Gebilde mit Öffnungen und Erhebungen, die natürlich gewachsen erscheinen, wie bei einem Kristall oder einer Felsformation. Dem Künstler ging es in seiner Arbeit nicht um die Figur oder die reine Form, sondern um die Verbildlichung eines schöpferischen Prinzips an sich, für das auch die „Arche“ ein Sinnbild ist.


Karl Hartung

1908
geboren in Hamburg; 1967 gestorben in Berlin.
1923
Steinmetz-Lehre und Studium an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.
1929–1932
Studium in Paris.
1932
in Florenz, Rückkehr nach Hamburg.
1936
Umzug nach Berlin. Aufgrund seiner abstrakter werdenden Arbeiten Schwierigkeiten mit der NS-Kulturpolitik.
1950
Kunstpreis der Stadt Berlin.
1951
wurde Hartung als Professor für Bildhauerei an die Hochschule für bildende Künste in Berlin berufen. Er nahm an der documenta 1 (1955), documenta II (1959) und documenta III (1964) in Kassel teil.
1955
Verleihung des Corneliuspreises der Stadt Düsseldorf.
1956
wurde Hartungs Große Kugelform in Hannover aufgestellt. Sie war damit nicht nur die erste abstrakte Kunst im öffentlichen Raum in Hannover im Zuge des Wiederaufbaus, sondern wahrscheinlich in Deutschland überhaupt.

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Ort
Soest
Soest, Severinstraße (Garten der Stadtbücherei)
Künstler
Karl Hartung
Jahr
1962
Maße
93 x 150 x 80 cm
Material
Bronze
#nrwskulptur