Die Salztangente – Ottenstein - Hörsteloe

Zur religiösen Bedeutung des Salzes

In der jüdisch-christlichen Tradition spielt das Salz neben dem Brot eine wichtige Rolle. Es weist hin auf einen natürlichen Lebenswandel des Gläubigen. Ebenso hat es die Bedeutung von Gemeinschaft und Treue. Daneben soll es auch die Fäulnis bekämpfen.

Salz in der Bibel

Die Lebenswichtigkeit des Salzes zeigt sich im Alten Testament im sakralen Bereich. Nach Lev 2,13 ist jedes Speiseopfer zu salzen. Neugeborene werden mit Salz eingerieben (Ez 16,4). Elias machte mit Salz das Wasser gesund (2Kön 2,19). Salz, als Symmbol der Beständigkeit bei Abschluss eines Vertrages genossen, gab dem Bund Gottes mit Israel den Namen Salzbund (Num 18,9). Daneben erscheint Salz auch als Bild der Verödung (Dtn 29,22).

Die zur Salzsäule erstarrte Frau Lots bedeutet nach Auslegung des Weisheitsbuches, dass sie zu einem Denkmal einer ungläubigen Seele geworden ist (Gen 29,16 und Weish 10,7). In der allegorischen Rede des Neuen Testaments wird das Salz zur Versinnbildlichung der Läuterung durch Leiden. Vor allem aber wird die Aufgabe des Jüngers Christi im Bild vom „Salz der Erde“ (Mt 5,13ff) umschrieben, das Versagen mit dem schal gewordenen, nicht mehr brauchbaren Salz verglichen. Paulus fordert, dass die Rede des Christen mit Salz gewürzt, also heilwirkend sei.

Salz in der Liturgie

Die Verwendung von Salz ist vorgeschrieben bei den vorbereitenden Zeremonien der Taufe und bei der Weihe von Wasser.

Taufe

Der Brauch, den Katechumen Salz zu reichen, ist zuerst durch Augustinus bezeugt, der, als Kind erkrankt, das Sacramentum salis empfing. Der heute nicht mehr übliche Brauch, dem Täufling Salz auf die Zunge zu legen und verweist auf die Aufgabe hin, Salz der Erde zu sein und hatte wohl auch die Bedeutung, das mit der Taufe der Mensch gereinigt wird von der Ursünde Adams und nun als neuer Mensch leben kann.

Wasserweihe

Der schon in der Antike bekannte Brauch, dem Wasser zur kultischen Besprengung Salz beizugeben, ist in der römischen Liturgie erst seit dem 6. Jahrhundert bezeugt. Durch das Salz soll das Wasser haltbar gemacht werden, weshalb dem ursprünglich nicht zum Aufbewahren bestimmten Taufwasser kein Salz beigemischt wird. Auch dem seit dem 8. Jahrhundert zur Altarweihe verwendeten Gregoriuswasser wird Salz neben Asche und Wein beigegeben.

Stephan Wolf, Pfarrer, Schöppingen-Eggerode


Franz John

1960
Geboren in Markleugast bei Bayreuth; lebt in Berlin.
  
  
1978–1984
Studium »Visuelle Kommunikation«, Würzburg.
1980
Aufenthalt in Italien / Assistenz in »Arte Povera« Ateliers in Turin.
1996
»Artist in Residence« im Headlands Center for the Arts, San Francisco: Projekt Military Eyes in den Bunkeranlagen am Golden Gate.
1999–2000
CD-ROM »interzone« - Eine interaktive Zeitreise durch die Berliner Grenzanlage.
2001/2003
Visiting Faculty, Ohio State University - Department of Art, USA.
2003
Gastlehrauftrag, Universität Paderborn, FB Medienwissenschaften.
2006
Visiting Artist, University of Michigan - School of Art & Design, USA.
2006/2007
Aufenthaltsstipendium, Künstlerdorf Schöppingen, D.
2007
Visiting Faculty, University of Michigan - School of Art & Design, USA.
2008
Visiting Artist, Auckland University of Technology (AUT), Auckland, NZ.
2012/2013
Stipendium, Künstlerdorf Schöppingen, Schöppingen, D.
2013/2014
Gastdozent, Carl v. Ossietzky Universität Oldenburg (Institut f. Kunst & visuelle Kultur).
  
  
  
  

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Ort
Ahaus
Ottenstein (Ahaus)
Künstler
Franz John
Jahr
2004
Maße
Gesamtstecke 80 km, 8 Stabfelder unterschiedlicher Ausdehnung von 30 bis 500 Metern je nach topografischer Situation, Höhe 1 – 5 m.
Material
Edelstahl, verzinkt, ultramarinblau bis grau lackiert