DOMAGK





An das Aufeinandertreffen gleichartiger Naturgewalten erinnert die abstrakt-biomorphe Bronzeskulptur, etwa an die Vereinigung zweier Tornados oder das Zusammenfließen zweier Wasserstrudel. Auf zwei Standbeinen erheben sich vielschichtig verdrehte Bronzekörper, um im mittleren Teil der Skulptur aufeinanderzutreffen und sich in einem einzigen gewaltigen plastischen Volumen miteinander zu vereinigen. Hier greifen die Massen der einzelnen Schichten ineinander und durchdringen sich, obwohl beide Ströme erkennbar bleiben, in einem einzigen Strudel, um sich nach oben hin, abgesehen von einigen Berührungspunkten, wieder voneinander zu lösen. Die Skulptur gehört zu den „komplexen Massengestalten“ , einer Werkgruppe, die Arbeiten aus Holz, Stein, Glas, modernen Kunststoffen wie Fiberglas oder Kevlar beinhaltet und wie in diesem Fall auch aus Bronze bestehen kann. Das traditionelle Material edler Standbilder ist hier mit einer türkisgrünen Patina überzogen, die nicht nur die Assoziationen an Wasser oder Wolken begünstigt, sondern auch zu einem lebhaften Spiel der Licht- und Schattenpartien beiträgt. Der Betrachter sieht die durch sie definierten Energieströme und meint zusätzliche Silhouetten aufblitzen zu sehen, die teilweise an menschliche Profilansichten erinnern, ein Effekt, den Cragg in seinen Skulpturen häufiger zum Einsatz bringt.
Die Bronzeplastik ist eine Auftragsarbeit für die Bayer AG, um damit an die Bedeutung der Forschung des Bayer-Wissenschaftlers und Medizin-Nobelpreisträgers Gerhard Domagk zu erinnern. Aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums schenkte die Firma Bayer 2013 dem Kunst- und Museumsverein Wuppertal das Werk zur Aufstellung am Zoo gegenüber dem ehemaligen Wohnhaus des Wissenschaftlers.
Tony Cragg
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Wuppertal, Hubertusallee 30
