Doppelachse







Heinz Günter Prager, der in Köln lebt und in Braunschweig lehrt, ist ein Verfechter der Bodenskulptur. Ohne Sockel oder Stele direkt auf dem Boden platziert, schaffen seine Skulpturen keine Distanz zum Betrachter, sondern dieser kann sich unmittelbar zu ihnen ins Verhältnis setzen. Dies gilt auch für seine „Doppelachse“ eine zweiteilige Plastik, bestehend jeweils aus zwei durch eine Achse miteinander verbundenen Scheiben. Während die Achse im Mittelpunkt der einen Scheibe angebracht ist, wie bei einem Rad, führt sie zum Außenrand der anderen Scheibe. So wird eine rollende Bewegung suggeriert, die jedoch nicht stattfinden kann. Durch die Tatsache, dass die Teile der Skulptur auf gegenüberliegenden Straßenseiten aufgestellt wurden, verstärkt sich die Assoziation einer Bewegung; der Standort des Betrachters und auch der Raum zwischen den Elementen wird in die Gesamtwirkung einbezogen.
Diese beabsichtigte Nähe zum Publikum führte jedoch auch dazu, dass die Skulpturen als Skaterrampen genutzt, vielfach beklebt und mit Graffitis versehen wurden, was eine Instandsetzung 2020 erforderlich machte. Jetzt befinden sich die „Manschettenknöpfe“, wie sie liebevoll getauft wurden, wieder an ihrem ursprünglichen Aufstellungsort am Friesenplatz. Es handelt sich um ein Geschenk der Firma Weingarten an die Stadt.
Heinz-Günter Prager
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Friesenplatz, 50672 Köln