Drei Volumina
Die „Drei Volumina“, im Volksmund auch als „Blechdosen“ bezeichnete Skulptur von Ansgar Nierhoff war eines der Werke, an denen sich anlässlich ihrer Aufstellung im Jahr 1975 der „Lüdenscheider Kunststreit“ entzündete. Mittlerweile aus historischem Abstand gesehen erscheint es erstaunlich, wie befremdend und wohl auch verstörend die abstrakte Skulptur im öffentlichen Raum in den 1970er Jahren gewirkt haben muss. Ansgar Nierhoff, der seit 1978 nur noch mit massivem Eisen in Schmiedetechnik arbeitete, verwendete für seine „Drei Volumina“ Edelstahl. Sein Interesse an der Raumwirkung von verschiedenen Volumina und deren Modifizierung wird jedoch hier schon deutlich. Drei gleich große Edelstahlquader sind auf einer gepflasterten, ebenfalls rechteckigen Grundfläche hintereinander so platziert, dass einer auf seiner Schmalseite aufrecht steht, der zweite auf seiner Längsseite und der dritte auf einer der Grundflächen liegt, wobei eine Delle ihn halb vom Boden anhebt. Alle drei Volumina erscheinen willkürlich verbeult, wobei sie vor allem einen massiven Schlag auf eine der Längsseiten abbekommen haben. Nierhoffs Interesse gilt hier der seriellen Variation einer identischen Grundform, die trotz gleichem Grundvolumen in der Art ihrer Aufstellung und der scheinbar zufälligen Verformung den Raum unterschliedlich besetzt. Die drei Formen sind so hintereinander gestaffelt, dass sie sowohl als jeweils eigenständige Gebilde wie auch als dreiteilige Gesamtform wahrgenommen werden können.
1975 war die Skulptur zunächst am Rathausplatz aufgestellt worden, musste jedoch 2002 aufgrund einer Beschädigung abgebaut werden. Mit Unterstützung der Kunstfreunde Lüdenscheid konnte die Skulptur restauriert und 2013 im Stadtgarten am Kulturhaus wieder aufgestellt werden.
Ansgar Nierhoff
← Zur Startseite
Stadtgarten am Kulturhaus, Sauerfelder Straße, 58507 Lüdenscheid