Dropped Cone
Als „Füllhorn des Konsumismus“ und gleichzeitig als „Zeichen der Vergänglichkeit“ setzte das Künstlerpaar Coosje van Bruggen und Claes Oldenburg der neu errichteten Einkaufsgalerie am Neumarkt ein überdimensionales umgekipptes Eishörnchen auf das Dach. Seit den 1970er Jahren hatten die Künstler als bekannte Vertreter der Pop-Art zahlreiche „Large Scale Projekts“ im öffentlichen Raum verwirklicht, in denen bekannte Alltagsgegenstände durch die Vergrößerung ihres Maßstabes verfremdet wurden und sowohl formal als auch inhaltlich hierdurch eine neue Interpretation erfuhren.
Auch „Dropped Cone“ bezieht sich in mehrfacher Hinsicht auf seinen Standort: Inspiriert von den zahlreichen Werbefiguren in Eistütenform vor den Kölner Eisdielen griffen sie das Motiv auf und kehrten es um, so dass die formale Parallele zu den die Stadtsilhouette dominierenden Kirchtürmen, insbesondere natürlich des Doms, sichtbar wurde. Die Neumarkt-Galerie wurde so zu einer Kirche des Konsums uminterpretiert, während das schmelzende Eis, das in fortgeschrittenem Stadium die Fenster des Kaufhauses verschmieren würde, auf die Vergänglichkeit der Konsumfreuden hinweist. Derartige Hinweise werden von den Künstlern jedoch nicht didaktisch vorgegeben, sondern humorvoll in ein buntes und fröhliches Bild gefasst.
Verweis: http://oldenburgvanbruggen.com/largescaleprojects/droppedcone.htm
Claes Oldenburg
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Köln, Dach der Neumarkt-Galerie, Neumarkt