Dropped Cone

Als „Füllhorn des Konsumismus“ und gleichzeitig als „Zeichen der Vergänglichkeit“ setzte das Künstlerpaar Coosje van Bruggen und Claes Oldenburg der neu errichteten Einkaufsgalerie am Neumarkt ein überdimensionales umgekipptes Eishörnchen auf das Dach. Seit den 1970er Jahren hatten die Künstler als bekannte Vertreter der Pop-Art zahlreiche „Large Scale Projekts“ im öffentlichen Raum verwirklicht, in denen bekannte Alltagsgegenstände durch die Vergrößerung ihres Maßstabes verfremdet wurden und sowohl formal als auch inhaltlich hierdurch eine neue Interpretation erfuhren.
Auch „Dropped Cone“ bezieht sich in mehrfacher Hinsicht auf seinen Standort: Inspiriert von den zahlreichen Werbefiguren in Eistütenform vor den Kölner Eisdielen griffen sie das Motiv auf und kehrten es um, so dass die formale Parallele zu den die Stadtsilhouette dominierenden Kirchtürmen, insbesondere natürlich des Doms, sichtbar wurde. Die Neumarkt-Galerie wurde so zu einer Kirche des Konsums uminterpretiert, während das schmelzende Eis, das in fortgeschrittenem Stadium die Fenster des Kaufhauses verschmieren würde, auf die Vergänglichkeit der Konsumfreuden hinweist. Derartige Hinweise werden von den Künstlern jedoch nicht didaktisch vorgegeben, sondern humorvoll in ein buntes und fröhliches Bild gefasst.

Verweis: http://oldenburgvanbruggen.com/largescaleprojects/droppedcone.htm


Claes Oldenburg

1929
geboren in Stockholm/Schweden; lebt in New York.
1930–1933
wuchs er in New York und in Rye, New York, und seit 1936 in Oslo auf.
1936–1946
lebte er in Chicago, wo er seinen Abschluss an der Latin School of Chicago machte.
1946–1950
Studium an der Yale Universität (Kunst und englische Literatur).
Bis 1954
Kurs am Art Institute in Chicago. Während seiner Studienzeit arbeitete er als Journalist und Grafiker.
1953
erste Ausstellung mit Satirischen Zeichnungen.
1956
Umzug nach New York City, dort Bekanntschaft mit Happening-Künstlern wie Allan Kaprow, Jim Dine, Red Grooms, Lucas Samaras und George Segal, die seine Begeisterung für Collagen und Objekte beeinflussten.
Ab 1958
fertigte Oldenburg Assemblagen aus Pappmaché und diversen Abfallprodukten an.
1958–1959
entstanden Zeichnungen und die ersten Plastiken.
1963
entstanden die ersten Soft-Sculptures und Vinly-Plastiken.
1964
Teilnahme an der 32. Biennale in Venedig.
Ab 1965
konzentrierte sich Claes Oldenburg darauf, Alltagsgegenstände durch monumentale Vergrößerung zu verfremden.
1968
Teilnahme an der documenta 4 in Kassel.
1969
Große Retrospektive im Museum of Modern Art, New York.
1970
Retrospektiven in Amsterdam, Düsseldorf und London.
1972
Teilnahme an der documenta 5 in Kassel.
1977
Teilnahme an der documenta 6 in Kassel.
1982
Teilnahme an der documenta 7 in Kassel.
Quellen:

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Ort
Köln
Köln, Dach der Neumarkt-Galerie, Neumarkt
Künstler
Claes Oldenburg
Jahr
2001
Maße
Höhe 12,1 m; Durchmesser 5,8 m
Material
Urethanschaum, Fiberglas, Holz, Stahl
#nrwskulptur