Durchblick

Spiegelungen und Reflexe sind ein Thema, das sich im Werk des der Künstlergruppe „Zero“ nahestehenden Künstlers Christian Megert kontinuierlich wiederfindet. Früh verwendete er tatsächlich Spiegel als Lichtreflektoren, oft sind es auch auf Hochglanz polierte Steinflächen, wie in diesem Werk, die das Licht brechen und die Umgebung widerspiegeln. Die schlanke, hochaufragende Steinskulptur erscheint nach außen hin als schlichter Quader aus vier Granitscheiben. Durch die schrägen Anschnitte der Seiten ergibt sich jedoch im Inneren der Skulptur ein facettenreiches Licht- und Schattenspiel, das sich mit dem jeweiligen Standpunkt des Passanten verändert. Die Relativität des eigenen „Durchblicks“ wird dem Betrachter im Umschreiten der Skulptur deutlich. 


Christian Megert

1936
geboren in Bern; lebt in Bern und Düsseldorf.
1952–1956
Besuch der Kunstgewerbeschule in Bern.
1957–1960
Aufenthalte in Stockholm, Berlin und Paris. Monochrome Material- und Strukturbilder, Plastiken aus Eisen und Kunstharz, erstmals Spiegel in Arbeiten als Lichtreflektor.
1960
Umzug nach Bern. Mitbegründer der internationalen Gruppe „Nouvelle Ecole Européenne“ (N.E.E.) in Lausanne.
1961
Publikation seines Manifests „Ein Neuer Raum“ anlässlich der Einzelausstellung in der Kopenhagener Galerie Kopke.
1964
Mitbegründer der Galerie Aktuell in Bern, die als Künstler-Kollektiv die Förderung der neuen Tendenzen in der Kunst als Ziel hat.
1968
Teilnahme an der Documenta IV in Kassel.
1973
Umzug nach Düsseldorf.
Seit 1974
Gestaltung von öffentlichen Innenräumen und Realisation von Großskulpturen aus Stein.
1976–2002
Lehrstuhl für „Integration Bildende Kunst und Architektur“ an der Kunstakademie Düsseldorf.

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Ort
Düsseldorf
Düsseldorf, Ecke Luegallee/Drakestraße
Künstler
Christian Megert
Jahr
1990
Maße
500 x 50 x 50 cm
Material
Roter Granit, poliert
#nrwskulptur