Durchbruch

Mit der Aufstellung der Arbeit von Hermann Glöckner vor dem 1992 neugestalteten Bundeshaus findet ein sowohl künstlerisch wie auch historisch außergewöhnliches Werk Anerkennung: Unbeirrt durch Schwierigkeiten zunächst in der NS-Zeit und später in der DDR setzte Glöckner seine konstruktivistische bildhauerische Arbeit fort, die erst spät entsprechende Anerkennung fand. Mathematische Studien und die Beobachtung seiner Umwelt führten den Künstler zu Formfindungen im Bereich der Malerei und Skulptur, die reduziert und einfach erscheinen, aber doch komplexe Beobachtungen wiedergeben.
So besteht die Skulptur „Durchbruch“ aus zwei dreieckigen Stahlelementen, die sich gegenseitig durchdringen. Es entsteht ein Raumgefüge sich gegenseitig stabilisierender Formen. In seiner Malerei und vielfältigen Studien setzte der Künstler sich mit den Dach- und Giebelformen seiner Umgebung auseinander, wie er auch das Thema der ineinander verschobenen geometrischen Grundformen mehrfach aufgriff. Beide Motive sind in dieser Skulptur wiederzufinden, die gleichzeitig an den amerikanischen Minimalismus z. B. eines Richard Serra erinnert.


Hermann Glöckner

1889
geboren in Cotta bei Dresden; 1987 gestorben in Berlin.
1904–1911
Abendkurse an der Kunstgewerbeschule Dresden.
1914–1918
Soldat im Ersten Weltkrieg.
1923–1924
Studium an der Kunstakademie Dresden bei Otto Gussmann.
1945
ging kriegsbedingt ein großer Teil seiner Arbeiten verloren.
1945–1948
Mitglied der Künstlergruppe „Der Ruf“. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte und arbeitete Glöckner in der DDR, in seinen letzten Lebensjahren auch in West-Berlin.
1984
Nationalpreis der DDR III. Klasse für Kunst und Literatur. Im selben Jahr dreht der Dokumentarfilmer Jürgen Böttcher einen biografischen Film über Glöckner mit dem Titel „Kurzer Besuch bei Hermann Glöckner“.

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Ort
Bonn
Bonn, Vor dem Internationalem Kongresszentrum, Platz der Vereinten Nationen 2
Künstler
Hermann Glöckner
Jahr
1965
Maße
520 x 374 x 675 cm
Material
Corten-Stahl
#nrwskulptur