Ein leichtes Spiel






Der Titel der Platzgestaltung „Ein leichtes Spiel“ kann sich nicht auf die vier massiven, geschmiedeten Stahl-Elemente beziehen, sondern auf das fragile Gleichgewicht, in das der Künstler die Skulpturen zueinander gebracht hat sowie auf die nun leicht und fast zufällig arrangiert wirkende Gesamtanlage.
Strukturiert wird der von mehrstöckigen Häusern umgebene rechteckige Platz zunächst durch eine quadratische gepflasterte Fläche, die von Stahlbändern eingefasst und in neun kleinere Binnenquadrate unterteilt wird. Auf dieser etwas über das Straßenniveau angehobenen Ebene liegt ein Kreis aus Stahlplatten, unterteilt in zwei Hälften und in seiner hierdurch gebildeten Mittelachse leicht aus dem quadratischen Raster des Untergrundes verschoben.
Am anderen Ende der quadratischen Grundfläche platzierte der Künstler eine geschmiedete Kugel, bei der es sich genauso genommen um einen Polyeder handelt. Der Künstler fertigte nämlich die für sein Werk charakteristischen massiven Stahlkugeln in einem speziell entwickelten Verfahren, indem er aus einem Kubus mittels zahlloser Hammerschläge eine Kugel schmiedete, die somit aus vielen kleinen aneinandergrenzenden ebenen Flächen besteht.
Ähnliche Bearbeitungsspuren weist auch das vierte Element der Skulpturengruppe auf, nämlich eine hohe Stele, die außerhalb der quadratischen Begrenzung aufgestellt ist. Die geometrischen Grundformen Rechteck bzw. Quadrat und Kreis sind also in ihren verschiedenen Dimensionen in dieser Platzgestaltung vertreten, als Fläche, als Linie und als Volumen. Vielschichtige Beziehungen kann der Betrachter unter diesen Elementen herstellen, die jedoch immer von perfekter Balance und Ausgewogenheit sind.
Ansgar Nierhoff
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