Einheit aus drei gleichen Volumen

Bereits 1949 formulierte Max Bill in seiner Einleitung zum Katalog der Ausstellung „Züricher konkrete Kunst“:
„das ziel der konkreten kunst ist es, gegenstände für den geistigen gebrauch zu entwickeln, ähnlich wie der mensch sich gegenstände schafft für den materiellen gebrauch. […] konkrete kunst ist in ihrer letzten konsequenz der reine ausdruck von harmonischem maß und gesetz. sie ordnet systeme und gibt mit künstlerischen mitteln diesen ordnungen das leben.“
Diese Auffassung spiegelt sich in seinem gesamten skulpturalen Werk und so auch in dieser Arbeit. Drei langgestrecke, ineinander verschachtelte Quader bilden eine sich gegenseitig stützende, aufwärtsstrebende Formation. Die glänzend polierte Oberfläche spiegelt die Umgebung in ihren wechselnden Farben und Lichtverhältnissen und trägt dazu bei, dass die Skulptur weniger als ein der Schwerkraft unterworfenes Volumen erscheint, sondern eher als immateriell-geistiges Konstrukt einer streng geometrischen Konstruktion. 


Max Bill

1908
geboren in Winterthur; gestorben 1994 in Berlin.
1924–1927
Studium an der Kunstgewerbeschule in Zürich.
1927–1929
Studium am Bauhaus in Dessau, wo Josef Albers, Wassily Kandinsky, Paul Klee und Oskar Schlemmer zu seinen Lehrern gehörten.
1929
Nach Abschluss der Studien Umsiedlung nach Zürich; erste Gemäldeausstellung.
1932
Begegnung mit Piet Mondrian, der starken Einfluss auf seine Malerei ausübte.
bis 1936
Mitglied der Pariser Gruppe „Abstraction-Création“.
seit 1944
Neben malerischen und architektonischen Arbeiten Beschäftigung mit der künstlerischen Gestaltung von Gebrauchsgegenständen, wofür er den Namen „Produktform“ prägte.
1949
erhielt Max Bill den Kandinsky-Preis.
1951
Rektor der Hochschule für Gestaltung in Ulm, zu deren geistigen Urhebern Bill gehörte. Da Max Bill jedoch das Vorhaben, mit diesem Institut die Tradition des Dessauer Bauhauses fortzuführen, nicht verwirklichen konnte, stellte er 1956 seine Ämter wieder zur Verfügung.
1956, 1957
Gesamtausstellungen seiner Werke in Ulm und München.
1955, 1959, 1964
Teilnehmer der documenta I, II und III in Kassel.
1961–1964
Leiter des Bereichs „Bilden und Gestalten“ für die Expo64, die schweizerische Landesausstellung, in Lausanne.
 
Max Bill gehört zu den Hauptvertretern der „Konkreten Kunst“. Er verfasste außerdem Schriften, die einen Einblick in seine künstlerische Auffassung geben, u. a. über das Thema Architektur sowie die Künstler Kandinsky und Mondrian.
Quellen:

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Ort
Bottrop
Bottrop, Skulpturenpark des Josef Albers Museums Quadrat, Im Stadtgarten 20
Künstler
Max Bill
Jahr
1979
Maße
Kantenlänge: 3 m, Ausdehnung: 232 cm
Material
Chrom-Nickel-Stahl
#nrwskulptur