Europator
Die Industriebrache der ehemaligen Zeche Nordstern konnte im Rahmen der Bundesgartenschau 1997 zu einem Landschaftspark umgestaltet werden. Eine Besonderheit dieses Parks ist es, dass die Bergbauvergangenheit bewusst in die Gestaltung einbezogen wurde, so dass die Gebäude mit einer neuen Nutzung erhalten bleiben konnten und neuartige Geländeformen entstanden.
18 Künstler, die sich bereits mit dem Strukturwandel der Emscherregion auseinandergesetzt hatten, wurden zu einem Wettbewerb eingeladen. Friedrich Gräsel ging aus diesem Wettbewerb als zweiter Preisträger hervor. Er hatte einen umfangreichen Entwurf mit dem Titel „Europastern“ eingereicht, der zwei große Edelstahltore an den Enden der geradlinigen Europa-Allee beinhaltete. Entlang der Allee sollten Merktafeln mit Daten zur Entwicklung der Europäischen Union aufgestellt werden. Zusätzlich sah sein Entwurf die Einrahmung von 16 Linden durch pergolaförmig angeordnete Stelen aus Edelstahlrohren und die Aufstellung einer einzelnen Edelstahlstele auf der Mitte der Allee vor.
Von dieser Gesamtplanung konnte nur das „Europator“ umgesetzt werden, das sich nun am Anfang der Allee erhebt und als freistehende Plastik an einen Triumphbogen der modernen Industriekultur erinnert. Friedrich Gräsel verwendet für seine Skulptur voluminöse Röhren aus der industriellen Produktion, die zu einem nahezu rechtwinkligen Tor zusammengefügt und durch asymmetrische Auflage- und Seitenteile vervollständigt werden. Aus der einfachen Torform entsteht so eine komplexe skulpturale Komposition, die den Übergang einer industriellen in eine post-industrielle Situation markiert.
Weitere Informationen:
www.gelsenkirchen.de
www.nordsternpark.info
Friedrich Gräsel
← Zur Startseite
Gelsenkirchen, Nordsternpark, Südeingang, Am Bugapark 1