Fahne im Wind

Den Innengarten des Kölner Museums für Ostasiatische Kunst gestaltete der japanische Bildhauer Masayuki Nagare, der oft „der Samurai-Künstler“ genannt wurde, weil er vor seiner Arbeit als Bildhauer den japanischen Shintoismus und die Schwertkunst erlernt hatte. Den Garten gestaltete er konsequent modern, aber nach dem Vorbild Zen-Buddhistischer Gärten, die den gesamten Kosmos in einer Miniaturdarstellung abbilden und interpretieren. Auch die Insel im Bassin des Aachener Weihers (vor der Museumsstraße) und die darauf platzierte Granitskulptur „Fahne im Wind“ wurden von Nagare entworfen. In ihrem klassischen Aufbau aus Plinthe, Säule und Last vereint die Skulptur Gegensätze in sich: Ruhe und Bewegung, Schwere und Leichtigkeit. „Die schwere Last, ein Kugelsegment, hat den leicht abgeflachten Schaft in halber Höhe bersten lassen. Seine Achse ist dramatisch verschoben, und auch das Kugelsegment, das nur in einem winzigen Punkt Kontakt zur Stütze hat, droht seinen Halt zu verlieren. Dennoch, trotz des geborstenen Schaftes, trotz des minimalen Auflagepunktes ruht die Last. Der schwere Stein vermittelt Sicherheit, Ewigkeit und Ruhe. Die dem Granit eigene Schwere steht in scharfem Kontrast zum poetischen Titel der Skulptur „Fahne im Wind“. Nagare gibt die Beweglichkeit einer Fahne im Wind durch die beiden Momente des Instabilen wieder. Sie ziehen den Betrachter in ihren Bann, sie sind das geradezu physisch erfahrbare Zentrum der Skulptur.“ (Dr. Helmut Fußbroich)
Die Skulptur ist ein Geschenk der japanischen Regierung an das Museum für Ostasiatische Kunst.
Verweis: www.welt-der-form.net


Masayuki Nagare

1923
 Geboren in Nagasaki; 2018 gestorben ebd.
1942
Studium des Shintuismus an der Universität Ritsumeikan/Japan.
1955
Erste Einzelausstellung.
1974
Er erhält den Japan Art Grand Prix.

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Ort
Köln
Aachener Weiher, Universitätsstr. 100, 50937 Köln-Lindenthal
Künstler
Masayuki Nagare
Jahr
1979
Maße
Höhe 260cm
Material
Granit
#nrwskulptur