Farbige Lichtsäule II

Walter Dexel, der nicht nur Künstler war, sondern auch Kunsthistoriker, Bühnenbildner, Architekturkritiker, Schriftsteller und Pädagoge, setzte sich in der Tradition des Bauhauses intensiv mit Fragen des Städtebaus und der Werbung auseinander. In diesem Zusammenhang entwarf er Leuchtreklamen und im Jahr 1926 auch die wohl erste freistehende farbige Lichtskulptur. Diese „Lichtsäule“ wurde später für verschiedene Städte wie Braunschweig, Hamburg und auch Bottrop ausgeführt.
Wie Piet Mondrian, dessen Bilder die Skulptur in eine dreidimensionale Form zu überführen scheint, beschränkt sich Dexel auf die Verwendung der Grundfarben gelb, rot und blau, die Nicht-Farben schwarz und weiß sowie die rechtwinklige Form. Aus Farbflächen entstehen mehrfarbige, schwarz gerahmte Kuben, die wiederum senkrecht stehend und waagerecht liegend zu einem harmonisch ausgewogenen Gesamtbild zusammengefügt werden. Die innenliegende Beleuchtung verstärkt die Tiefen- und Signalwirkung der Farben.
Literatur zu dieser Skulptur: Lichtsäule II von Walter Dexel: Vortrag zur Einweihung des Braunschweiger Exemplars der farbigen Glasplastik am 6. November 1987. Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, 1988.


Walter Dexel

1890
geboren in München; 1973 gestorben in Braunschweig.
1912
nach einem Studium der Kunstgeschichte Reise nach Florenz mit Fritz Burger. 
1914
Aufenthalt in Paris.
1916
Abstellung zum Kriegsarchiv in Jena, wo er die Ausstellungsleitung des Kunstvereins Jena übernahm.
1916–1928
freier Maler und Gebrauchsgrafiker.
1919–1925
enger Kontakt mit dem Bauhaus und mit Theo van Doesburg.
1922
ging Walter Dexel endgültig zur Konstruktion geometrischer Formen über.
1923
veranstaltete Dexel in Jena eine „Konstruktivisten“-Ausstellung mit deutschen Künstlern.
1927
vertreten in Lissitzkys "Kabinett der Abstrakten“ in Hannover.
1926–1928
Abwechselnde Aufenthalte in Jena und Frankfurt am Main.
1928
Berufung an die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg, wo er 1935 als „entarteter“ Künstler entlassen wurde.
1936
Berufung an die Staatliche Hochschule für Kunsterziehung in Berlin-Schöneberg.
1942
Berufung nach Braunschweig zum Aufbau der „Historischen Formsammlung“ am Institut für handwerkliche und industrielle Formgebung.
1955
Ruhestand.
1961
Wiederbeginn mit der Malerei.
1964
entstanden seine Bandwerk- und Hakenbilder.

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Ort
Bottrop
Bottrop, Skulpturenpark des Josef Albers Museums Quadrat, Im Stadtgarten 20
Künstler
Walter Dexel
Jahr
1926
Maße
Höhe: 250 cm ; Breite: 126 cm; Tiefe: 65 cm
Material
Plexiglas
Objektart
Lichtinstallationen
Kunst im öffentlichen Raum NRW