Feuille se reposant (Das ruhende Blatt) Archiv

Hans Arp war als einer der bedeutendsten Vertreter des Dadaismus in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg vor allem als Autor, Maler und Zeichner tätig. Erst nach 1931 widmete er sich der Vollplastik, die später zu seinem Arbeitsschwerpunkt wurde. Als Bildhauer schuf er abstrakte, organisch erscheinende Formen, die sich auf die Natur beziehen. Dieser Bezug besteht allerdings nicht in der Nachahmung von Naturvorbildern, sondern in der Art der Formgebung.
Es sind weiche Formen, die sich in konkaven und konvexen Schwüngen, Löchern und Auswüchsen gleichsam natürlich entwickeln, wobei dem Prinzip der Metamorphose besondere Bedeutung zukommt. Das wird auch in der Skulptur „Ruhendes Blatt“ erkennbar, die zwar einen sehr poetischen Titel hat und auch an eine Blattform erinnert. Genauso ist sie jedoch als gänzlich abstrakte Form wahrnehmbar, die aufgrund ihrer Drehbarkeit dazu auffordert, von den verschiedensten Ansichten in immer wieder neuem Umriss und Licht- und Schattenspiel wahrgenommen zu werden.


Hans Arp

1886
geboren in Straßburg; 1966 gestorben in Basel.
1904–1908
Studium der bildenden Kunst an der Kunstschule Weimar und an der Académie Julian in Paris.
1911
wurde er Mitbegründer der Künstlervereinigung „Moderner Bund“. Er lernte Wassily Kandinsky kennen und knüpfte über ihn Kontakte zum Blauen Reiter.
1915
wurden Arps abstrakte Werke erstmals in Zürich ausgestellt.
1916
illustrierte er Tristan Tzaras Lyrikband „25 Gedichte“. Über Tzara lernte er Hugo Ball und Richard Huelsenbeck kennen, mit denen er den Dadaismus begründete.
1919
zog er nach Köln und schloss Freundschaft mit Max Ernst und Johannes Theodor Baargeld. Mit diesen begründete er den Kölner Dadaismus.
1920
nahm Arp an der „Ersten Internationalen Dada-Messe“ in der Berliner Galerie Otto Burchard teil.
1922
heiratete Arp Sophie Taeuber-Arp, eine Künstlerin, mit der er bis zu ihrem Tod 1943 zusammenarbeitete.
1923
Zusammenarbeit mit Kurt Schwitters, Umzug nach Paris, dort Teilnahme an einer Gruppenausstellung der Surrealisten und Mitbegründer der Gruppe „Abstraction-Création“.
1940
wurden Arps Werke von den Nationalsozialisten als entartete Kunst eingestuft. Arp zog in den unbesetzten Teil Frankreichs.
1949
reiste Arp in die USA, wo seine Kunst dank der Hilfe des Galeristen Curt Valentin zunehmenden Erfolg hatte.
1954
Internationaler Preis für Skulptur der Biennale, Venedig.
1955, 1959, 1964
Teilnahme an der Documenta I, II und III.
 
Arp gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Dadaismus und Surrealismus in bildender Kunst und Literatur.

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Ehemaliger Ort
Marl
Marl, Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1 (am Ufer des City-Sees)
Künstler
Hans Arp
Jahr
1959
Maße
120 x 192 x 44 cm (mit Sockel), Sockel: Höhe 70 cm, Ø 50 cm
Material
Bronze auf Bronzesockel (drehbar)
Kunst im öffentlichen Raum NRW