Freude und Erkennungszeichen

Die mehr als fünf Meter hohe und gut 1600 Kilogramm schwere Plastik steht auf einem hohen Sockel und ist aus verschiedenfarbigen nicht rostenden Teilen zusammengeschraubt. Für die Montage der 612 Stahlprofile benötigte der Künstler ein halbes Jahr. Die Profile sind um einen Kern gruppiert, der der Konstruktion die statische Festigkeit verleiht. Die nach außen hin immer stärker geknickten Profile halten und stützen sich gegenseitig. Material und Gestalt wirken wie ein technisch-konstruktives Modell, das das zweckfreie Objekt in seine statischen und dynamischen Kraftlinien auflöst. Angesichts der inneren Bewegung, die die Skulptur ausstrahlt, wird die Bemerkung eines Schülers während der Einweihungsfeier verständlich, als er meinte: „Sieht aus wie eine Carrera-Bahn, ist nur etwas zu steil!“
Im Laufe der Jahrzehnte geriet das Kunstwerk in Vergessenheit. Die Farben der Profile verblassten und es wurde von der umgebenden Vegetation überwuchert. Erst Ende 2011 beschäftigten sich zwei Arbeitsgruppen des Initiativkreises Nordstadt mit der Skulptur. Auf ihre Veranlassung hin wurde das „Erkennungszeichen“ wieder freigelegt, und der Rhein-Kreis sicherte zu, die Kosten für die inzwischen erfolgte gründliche Aufarbeitung der Plastik zu übernehmen.
Quelle: „Skulpturen in Neuss“ Autor: Dr. Christian Frommert


Friedel Denecke

1930
geboren in Neuss; 1992 gestorben in Kerpen-Buir.
 
Nach einer Schreinerlehre studierte er an der Werkkunstschule in Krefeld, die heute eine Abteilung der Hochschule Niederrhein ist. Als Bildhauer war er jedoch Autodidakt. Friedel Denecke lehrte viele Jahre an der Pädagogischen Hochschule in Neuss. Sein bildhauerisches Schaffen ist sehr umfangreich, und seine Werke sind vor allem in Kirchen des Erzbistums Köln zu finden. In Neuss schuf er das Nordportal und die Türen der Krypta im Münster St. Quirin sowie die Leuchter für St. Elisabeth in Neuss-Reuschenberg, ebenso stammt der Tabernakel für St. Aldegundis in Büttgen aus seinem Atelier.

← Zur Startseite
Ort
Neuss
Neuss, Nordpark, Ecke Kivitzbusch/Frankenstraße
Künstler
Friedel Denecke
Jahr
1977
Maße
Höhe 4,20 m; Breite 2,00 m; Tiefe 2,00 m
Material
Stahlprofile, Schrauben und Muttern
#nrwskulptur