Freya







Bekannt geworden ist Gerhard Marcks vor allem mit seinen Tierfiguren, aber er schuf auch einige weibliche Aktfiguren von überzeitlicher Ausdruckskraft, unter denen die etwa lebensgroße Bronze der Freya besonders hervortritt. Die germanische Göttin ist eine der wichtigsten Figuren in der nordischen Mythologie. Vollkommen gleichberechtigt in der Götterwelt agierend, zögerte sie nicht, ihre Weiblichkeit in allerhand Intrigen zu ihrem Vorteil einzusetzen. Sie gilt als die Göttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings, des Glücks und der Liebe, sowie als Lehrerin des Zaubers und als Anführerin der Walküren. Marcks stellt sie als gelassen im Kontrapost stehende nackte Frauenfigur dar, die sich ihrer vollkommenen Weiblichkeit bewusst ist, diese jedoch nicht nach außen zur Schau stellt. Vielmehr scheint sie mit gesenktem Blick eigenen Gedanken nachzusinnen, in sich ruhend, aber voller Energie. Haltung und Ausdruck zeigen, wie stark der Künstler von seiner Beschäftigung mit der Antike und ihrer Bildhauerkunst geprägt wurde. Schlichtheit und formale Reduktion demonstrieren die Suche des Künstlers nach einer über seine Zeit hinausweisenden Bildsprache, wie sie ihm mit dieser Figur gelungen ist.
Literaturhinweis:
StadtKunstFührer: Skulpturen im Duisburger Stadtraum, hg. von der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg 2012, S. 144.
Gerhard Marcks
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