Fünf Finger einer Hand, fünf Wände zum Pentagramm

Streng genommen ist die Grundform der Skulptur Klaus Simons kein Pentagramm, sondern ein regelmäßiges Fünfeck (Pentagon), dem ein Pentagramm, ein fünfzackiger Stern, eingeschrieben werden kann, wenn man die nicht nebeneinander liegenden Eckpunkte durch fünf gleichlange Linien miteinander verbinden würde. Das Pentagramm entsteht also erst in der Vorstellung des Betrachters durch dessen Bewegung oder Blickrichtung, wenn er sich innerhalb des Kunstwerkes befindet. Diese Analogie zwischen Geometrie, Zahlensymbolik und menschlichem Körper wiederholt sich in dem Hinweis auf die Finger einer Hand, verbildlicht durch die fünf Eichenbalken jeder Seitenwand.
Die an den Stirnseiten abgehobelten Balken lassen noch die Form und den Wuchs der Eiche erkennen, aus denen sie gefertigt wurden. Sie stehen in gleichmäßigem, an den Eckpunkten größerem Abstand zueinander und werden durch einen Fuß- und einen Kopfbalken zu Gruppen gebündelt. Eine weitere Balkenlage in Form des regelmäßigen Fünfecks begrenzt die Konstruktion nach oben und fasst sie zu einer Einheit zusammen. So mutet sie wie eine archaische Behausung oder Kultstätte an, ermöglicht durch ihre Offenheit aber gleichzeitig die Bezugnahme auf ihren Standort, den umgebenden Park und dessen Natur.
Die Skulptur wurde im Rahmen des Projektes „Folkwang´87 – Im Auftrag – Kunst im öffentlichen Raum“ eigens für diesen Standort gefertigt.


Klaus Simon

1949
geboren in Bad Godesberg; Klaus Simon lebt in Krefeld.
1969–1975
Studium an der FH für Kunst und Design, Köln.
1976–1982
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf.
1983–1986
Lehrauftrag für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf.
1992–1995
Lehrtätigkeit am Institut National Supérieur des Arts et de l' Action Culturelle (INSAAC), Abidjan/Elfenbeinküste.
 
Klaus Simon arbeitet vornehmlich als Holzbildhauer. Die Natur  des Holzes, seine ursprüngliche, aus Lebensprozessen  erwachsene Beschaffenheit, spielen für den Künstler eine Rolle. Klare, ungekünstelte und eher archaisch wirkende Formen  sind daher typisch für seine Arbeiten.

← Zur Startseite
Ort
Essen
Essen, Brunnenstraße/Hohenzollernstraße
Künstler
Klaus Simon
Jahr
1987
Maße
ca. 2,50 m je Seitenkonstruktion
Material
Eichenbalken, Betonfundamente, Gewindestangen, Unterlegscheiben und Muttern als Befestigungsmaterial, zimmermännisches Loch und Zapfenausführung mit Holznägeln
#nrwskulptur