Gäa

Gäa nennt Heinz- Günter Prager seine vor dem Bonner Kunstmuseum befindliche Skulptur, womit er auf eine seit der Antike dargestellte Muttergottheit Bezug nimmt. Gaia oder deutsch auch Gäa ist in der griechischen Mythologie die Erde und die erste aus dem Chaos hervorgegangene Göttin. Ihr Name ist indogermanischen Ursprungs und bedeutet möglicherweise die Gebärerin. Gesehen wurde sie sowohl als Mutter, die alles Leben hervorbringt und ernährt. wie auch als Todesgottheit, die den Menschen in ihren Schoß zurücknimmt.
Dieses Motiv fasst Heinz-Günter Prager in ein abstraktes Bild: Aus einer unbehandelten dicken Stahlscheibe, in ihrer rostroten Farbigkeit tatsächlich an Erde oder Lehm erinnernd, werden zwei Segmente herausgeschnitten und aufgestellt. Aus einer Einheit wird gleichsam eine Dreieinigkeit, denn auch wenn die Skulptur nun aus drei Teilen besteht, bleibt der Ursprung der Teilung doch erkennbar und ist vom Betrachter nachzuvollziehen. Der Künstler liefert eine Darstellung des Ursprungs, die weit archaischer anmutet, als dies in einer personifizierten Skulptur möglich wäre. 


Heinz-Günter Prager

1944
geboren in Herne, Westfalen; lebt und arbeitet in Köln und Braunschweig.
1964–1968
Studium an der Werkkunstschule, Münster.
1967–1970
Formuntersuchungen an Holz-, Bronze- und Eisenskulpturen.
1970
Erste Skulpturen aus Stahl und Gusseisen, die das Verhältnis von Betrachter und Raum thematisieren.
1972
Stipendium der Aldegrever Gesellschaft, Münster.
1973
Arbeitsstipendium des Kulturkreises des Bundes der Deutschen Industrie.
1973–1974
Villa-Romana-Preis, zehnmonatiger Aufenthalt in Florenz.
1977
Teilnahme an documenta 6 in Kassel.
1982
Verleihung des Villa-Massimo-Preises in Rom.
seit 1983
Professur für Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig.

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Ort
Bonn
Bonn, Vor dem Kunstmuseum, Friedrich-Ebert-Allee2
Künstler
Heinz-Günter Prager
Jahr
2001
Maße
0,40 m Höhe, Durchmesser 2,80 m
Material
Stahl
Kunst im öffentlichen Raum NRW