Giant Pool Balls
Von Claes Oldenburg stammt eines der prägnantesten Zitate zum Thema Kunst im öffentlichen Raum: „Ich bin für eine Kunst, die etwas anderes tut, als im Museum auf ihrem Arsch zu sitzen“, soll er 1961 formuliert haben. Genau das hat er mit seinem Beitrag zu den ersten Skulptur Projekten in Münster 1977 erreicht. Die „Giant Pool Balls“ sind von einem der umstrittensten Werke mittlerweile zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden.
Entstanden sind sie in Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte, die durch zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen geprägt ist. Nicht weit entfernt kann noch heute eine historische Kanonenkugel in der Stadtmauer besichtigt werden. Zum anderen gaben die flachen, den Aasee umgebenden Rasenflächen den Anstoß, das Areal als großen Billiardtisch zu interpretieren, auf dem drei Kugeln in der einer realen Partie des Künstlers entsprechenden Konstellation liegen geblieben sind.
Obwohl monumental und statisch, geben sie so den Eindruck eines in Bewegung befindlichen Spiels wieder und verführten schon manchen Kritiker zu dem vergeblichen Versuch, die Kugeln in den See zu rollen. So verbleiben sie auf der Aaseewiese als ständiger Hinweis auf die Relativität der eigenen Maßstäbe und als spielerisch elegante Aufforderung zu einem zumindest vorübergehenden Perspektivwechsel.
Weitere Informationen: http://oldenburgvanbruggen.com/largescaleprojects/poolballs.htm
Claes Oldenburg
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Münster, Aaseewiesen (Adenauerallee)