Granit Bleu de Vire, geschnitten

Wie alle Skulpturen Ulrich Rückriems bezieht auch dieses Werk einen Großteil seiner Wirkung aus dem imposanten Steinmaterial, aus dem es geschaffen wurde. Die Größe, die haptischen Qualitäten und die lebendige Farbigkeit des Granits sind Eigenschaften, die der Künstler nicht durch seine Bearbeitung verändern, sondern hervorheben möchte.
Ein etwa 6 Meter hoher Granitblock aus der französischen Normandie wurde in der Mitte gespalten, die zur Gebäudefassade zeigenden Rückseiten wurden geschliffen, der Stein poliert und mit leichtem Versatz zueinander wieder zusammengefügt. Entstanden ist so eine massiv und urtümlich wirkende Stele, die sich nach oben leicht verjüngt.
In der Frontalansicht wirkt der mittige Spalt und Versatz als einziger, sehr zurückhaltender und im Zusammenfügen wieder zurückgenommener Eingriff des Künstlers, während die glatt geschliffene Rückseite erst das Ausmaß der künstlerischen Bearbeitung offenbart. So ergibt sich eine Abfolge des vom Menschen Geschaffenen zum Natürlich Gewachsenen in der Stufenfolge Architektur – bearbeitete Rückseite der Skulptur – weitgehend naturbelassene Vorderseite  des Steins-Vegetation.
Ursprünglich für die ehemalige Westfalenbank in der Huestraße konzipiert und vor deren Fassade aufgestellt, steht die Skulptur seit 2008, als Schenkung an die Stadt Bochum übergeben, vor dem Kunstmuseum Bochum.

Weitere Informationen: www.artibeau.de/1580.htm


Ulrich Rückriem

1938
geboren in Düsseldorf; lebt und arbeitet in Köln.
1957–1959
Steinmetzlehre in Düren.
1960–1961
Geselle an der Kölner Dombauhütte.
seit 1968
Steinskulpturen.
1969
arbeitete Ulrich Rückriem in einem gemeinsamen Atelier mit Blinky Palermo in Mönchengladbach.
1963–1971
Arbeit im Schloss Nörvenich, in Clonegal, County Carlow, Irland, und in der Normandie.
1972
Teilnahme an der Documenta 5 in Kassel.
1974
Professur an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg.
1978
Teilnahme an der Biennale in Venedig.
1982
Teilnahme an der Documenta 7.
1984
Professur an der Kunstakademie Düsseldorf.
1987
Teilnahme an der Documenta 8.
1988
Professur an der Städelschule, Frankfurt.
1992
Teilnahme an der Documenta 9.
1994
Eröffnung der „Skulpturen-Hallen Ulrich Rückriem“ in Rommerskirchen-Sinsteden.
1998
Piepenbrock-Preis für Skulptur in Berlin.

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Ort
Bochum
Bochum, Kunstmuseum, Kortumstraße 147
Künstler
Ulrich Rückriem
Jahr
1987
Maße
Höhe ca. 6,00 m; Breite 2,66 m; Tiefe rechts: 0,80 m; Tiefe links: 1,25 m
Material
Granit
Kunst im öffentlichen Raum NRW