Granit Bleu de Vire, geschnitten
Wie alle Skulpturen Ulrich Rückriems bezieht auch dieses Werk einen Großteil seiner Wirkung aus dem imposanten Steinmaterial, aus dem es geschaffen wurde. Die Größe, die haptischen Qualitäten und die lebendige Farbigkeit des Granits sind Eigenschaften, die der Künstler nicht durch seine Bearbeitung verändern, sondern hervorheben möchte.
Ein etwa 6 Meter hoher Granitblock aus der französischen Normandie wurde in der Mitte gespalten, die zur Gebäudefassade zeigenden Rückseiten wurden geschliffen, der Stein poliert und mit leichtem Versatz zueinander wieder zusammengefügt. Entstanden ist so eine massiv und urtümlich wirkende Stele, die sich nach oben leicht verjüngt.
In der Frontalansicht wirkt der mittige Spalt und Versatz als einziger, sehr zurückhaltender und im Zusammenfügen wieder zurückgenommener Eingriff des Künstlers, während die glatt geschliffene Rückseite erst das Ausmaß der künstlerischen Bearbeitung offenbart. So ergibt sich eine Abfolge des vom Menschen Geschaffenen zum Natürlich Gewachsenen in der Stufenfolge Architektur – bearbeitete Rückseite der Skulptur – weitgehend naturbelassene Vorderseite des Steins-Vegetation.
Ursprünglich für die ehemalige Westfalenbank in der Huestraße konzipiert und vor deren Fassade aufgestellt, steht die Skulptur seit 2008, als Schenkung an die Stadt Bochum übergeben, vor dem Kunstmuseum Bochum.
Weitere Informationen: www.artibeau.de/1580.htm
Ulrich Rückriem
← Zur Startseite
Bochum, Kunstmuseum, Kortumstraße 147