Granit gespalten
Ein monolithischer Granitblock ist diese Skulptur von Ulrich Rückriem. Die Arbeit des Bildhauers besteht in der Auswahl des Steins im Steinbruch und darin, die Proportionen festzulegen. Ulrich Rückriem geht es nicht darum, den Stein nach seinen Vorstellungen zu bearbeiten, sondern er möchte dem Charakter des Steins mit minimalistischen Eingriffen zum Ausdruck verhelfen.
Die Skulptur in Marl weist außer einer vertikalen Kante, an der die Steinmetzwerkzeuge einen sogenannten Schrot, eine durch ihren Einsatz hervorgerufene Zackenlinie, hervorgerufen haben, noch drei horizontale Reihen von Bohrlöchern auf, die den Stein in Segmente gliedern. Die erste Reihe befindet sich in Bodennähe, so dass ein niedriger Sockel entsteht, auf dem sich drei, durch die Reihen von Bohrlöchern getrennte, annähernd würfelförmige Quader aufeinander türmen. Durch diese Spuren, die die Handwerkszeuge auf ihm hinterließen, wird der Stein von einem Rohstoff zu einer Skulptur, ohne jedoch seine natürliche Kraft einzubüßen.
Ulrich Rückriem
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Marl, Skulpturenmuseum Glaskasten, Creiler Platz 1