Großer Geist

Der „Große Geist“, den der österreichische Bildhauer hier darstellt, ist antiken Ursprungs. Jedenfalls ist es eine zerstörte antike Marmorsäule, aus der Alfred Hrdlicka die Figur herausarbeitete. Die Figur musste somit im Umriss des vorgegebenen Materials bleiben und scheint mit nach oben gestreckten Armen aus der in der unteren Hälfte intakt gebliebenen Säule herauszuwachsen. In den meisten Darstellungen des politisch engagierten Künstlers scheinen die Figuren einen harten Kampf auszutragen, in dem sie sich körperlich aus beengten Gegebenheiten zu befreien suchen. Diese Befreiung gelingt dem „Großen Geist“ ohne Anstrengung. „Nichts ist stärker, als eine Idee, deren Zeit gekommen ist“ sagte bereits Victor Hugo. Um welche Art von großem Geist es sich in diesem Fall auch handeln mag, zeigt die Skulptur eine Form des in sich gekehrten, absichtslosen und dennoch unaufhaltsamen Wachstums, das nur dem Geistigen eigen sein kann.


Alfred Hrdlicka

1928
geboren in Wien; 2009 gestorben ebenda.
1946–1952
Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien.
1953–1957
ebenfalls in Wien Studium der Bildhauerei bei Fritz Wotruba.
1960
erste Ausstellung „Skulptur, Malerei und Grafik“ in der Wiener Zedlitzhalle.
1964
Teilnahme an der 32. Biennale in Venedig.
1971–1973
Professur für Bildhauerei, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.
1973–1975
Professur, Hochschule für bildende Künste Hamburg.
1975–1986
Professur für Bildhauerei, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.
1986–1989
Professur für Bildhauerei, Universität der Künste Berlin.
1989
Berufung an die Universität für Angewandte Kunst Wien.

← Zur Startseite
Ort
Essen
Oberhalb der Dahlienarena im Grugapark, 45131 Essen
Künstler
Alfred Hrdlicka
Jahr
1971/73
Maße
H 3,70 x B 0,65 x T 0,65
Material
antike Marmorsäule
Objektart
Skulptur