Halm






Beat Zoderer, bekannt vor allem durch seine abstrakten Skulpturen und Wandgestaltungen aus farbigen Bändern, verzichtet in dieser Arbeit ganz auf eine Farbfassung. Ein Rohr aus poliertem Edelstahl ragt senkrecht aus dem Boden, wobei es ummantelt wird von einer dunkleren Gitterkonstruktion, die sich wie ein Zaun oder ein Korsett um den Stab legt, ohne ihn jedoch zu berühren. Die filigrane Skulptur bildet ein Volumen aus linienhaften Elementen und bleibt dabei ein- und durchsehbar. Schützend umhüllt sie den Edelstahl-Stab und grenzt so den Innen- vom Außenraum ab. Gleichzeitig unterteilt die Gitterkonstruktion die durchgehende Höhe des Stabes in fünf horizontale Abschnitte, ähnlich wie ein Baugerüst an einer glatten Fassade die Etagen eines Gebäudes nach Außen abbildet. Seit 1997 beschäftigt sich Beat Zoderer mit der Säule, dem historischen und symbolträchtigen Architekturelement. Befreit von der Schwere des Tragens erscheint sie hier leicht, geradezu fragil. Ohne Basis und Kapitell bildet der "Halm" den wiederholbaren Ausschnitt einer potentiell unendlichen Abfolge von Segmenten ohne Anfang und Ende.
Beat Zoderer
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