Hannover Tor

Die aus Industrierohren gefertigte Plastik ist Teil eines Skulpturenparks mit Werken verschiedener Künstler, die eigens für den Essener Moltkeplatz gefertigt wurden. Friedrich Gräsel nennt sein Werk „Hannover Tor“, womit er sich auf die letzte Zeche in Bochum-Hordel bezieht. Die Zeche Hannover beeindruckte durch ihre Industriearchitektur aus dem 19. Jahrhundert und ist seit 1995 Teil des Westfälischen Industriemuseums.
Fünf Jahre nach der Schließung der Zeche entstand das „Hannover Tor“ aus farbig geglühten, verschweißten Rohrsegmenten, wie sie typisch für das Ruhrgebiet sind. Sie bilden zwei einem Tor ähnliche Formen, wobei die größere fest und aufrecht steht, während die kleinere gekippt ist und unter die Erde zu führen scheint. So kann die Plastik als Sinnbild für die Zechenkultur des Ruhrgebietes ebenso stehen, wie sie als abstrakte, Industrie und Kunst verbindende Skulptur wahrgenommen werden kann.

Literaturhinweis:
Public Art Ruhr. Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum. Hg. von Walter Smerling und Ferdinand Ullrich im Auftrag der RuhrKunstMuseen, Köln 2012, S. 58.


Friedrich Gräsel

1927
geboren in Bochum; 2013 gestorben in Osnabrück.
1952–1956
Studium an den Hochschulen für Bildende Künste in München und Hamburg.
1964
Entwicklung von Steinzeug-Röhrenmontagen.
1965
Übergang zu Röhrenmontagen aus Faserzement (AC).
1967
Röhrenmontagen aus Kunststoff (PVC).
1970
erste Arbeiten in Stahl. Gräsel verlegte dazu sein Atelier in Industriebetriebe.
1972–1987
Professor für Bildhauerei und Experimentelles Gestalten an der Universität-GH Essen.
 
Friedrich Gräsel ist Ehrenmitglied des Westdeutschen Künstlerbundes und war bis 1997 Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.
 
Das Werk Gräsels ist von einer geometrischen Formensprache sowie der Verwendung von Industriematerial gekennzeichnet. Es thematisiert damit die Industriekultur im Allgemeinen und den kulturellen Wandlungsprozess des Ruhrgebietes im Besonderen.
 
Seit 2001 besteht die Friedrich-Gräsel-Schenkung für Wissenschaft und Kunst an der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Die Schenkung besteht aus insgesamt 47 Plastiken und Zeichnungen aus unterschiedlichen Epochen seines Schaffens.

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Ort
Essen
Essen, Moltkeplatz
Künstler
Friedrich Gräsel
Jahr
1978
Maße
260 x 370 x 250 cm
Material
Edelstahl, verschweißte Rohrelemente, farbig geglüht
Kunst im öffentlichen Raum NRW