Hasentempel








Hybride Wesen zwischen Mensch und Tier bevölkern das Werk der Künstlerin Leiko Ikemura, die zwischen verschiedenen Lebewesen ebenso wie zwischen westlicher und östlicher Kultur vermittelt. Bei der Skulptur, die gleichzeitig ein Tempel ist, handelt es sich um eine stehende weibliche Figur, deren weiter Rock sich vorn öffnet und so eine Öffnung in einen leeren Raum im Inneren freigibt. Oberkörper und Gesicht der Figur sind weiblich, so dass sie an eine Schutzmantelmadonna aus der christlichen Ikonografie erinnert. Die Hände hält sie in einer Geste der inneren Einkehr vor der Brust. Nach oben läuft der Kopf in zwei langen Antennen, Hörnern oder Hasenohren aus, die sie zu einem hybriden Wesen machen. Ähnliche Figuren tauchen in Leiko Ikemuras Werk mehrfach auf. Hier steht sie Bronze mit weißer Emaille patiniert auf einem dreifach abgetreppten Sockel inmitten einer Wasserfläche, was ihr eine zusätzliche Unnahbarkeit verleiht und den Aspekt der inneren Einkehr gegenüber der Empathie versprechenden Ebene hervorhebt.
Leiko Ikemura
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Teich am Hauptbahnhof, Grafenwall 5, 45657 Recklinghausen